Perfekt! Helmstedter feiern den Klassenerhalt

Handball-Oberliga HF ringen Rosdorf mit 25:23 nieder.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt bleiben Oberligist. Den Klassenerhalt perfekt gemacht hat die Mannschaft mit einem 25:23 (13:12)-Sieg im letzten Heimspiel der Saison gegen den Tabellenvierten HG Rosdorf-Grone. Weil in den Parallelspielen die direkten Kontrahenten MTV Soltau und VfL Wittingen ihre Auswärtspartien deutlich verloren, sind die HF gesichert.

„Uns allen ist eine Zentnerlast von den Schultern gefallen“, sagte der nach dieser Saison scheidende Helmstedter Trainer Sebastian Munter. Mehrfach hatten die Helmstedter in den vergangenen Wochen Gelegenheiten ausgelassen, vorzeitig die nötigen Punkte für den Ligaverbleib einzusammeln. Das letzte Saisonspiel der Handballfreunde am kommenden Samstag bei Absteiger SV Alfeld hat somit nur noch statistische Bedeutung.

Vor der Rosdorf-Partie hatten die Helmstedter Verantwortlichen bewusst auf Ablenkung verzichtet. Es gab keine großen Reden, keine Verabschiedungen und erst recht war keine – zumindest offizielle – Saisonabschlussfeier für den Abend geplant. Neben Munter werden nach jetzigem Stand die Torhüter Jens Sikora (hört auf) und Christian Böhm (wechselt den Verein) die HF verlassen.

Die Konzentration auf die sportliche Aufgabe tat den Gastgebern sichtbar gut. „Die Jungs haben sich zum richtigen Zeitpunkt als geschlossene Einheit präsentiert“, sagte Munter. Zwar fiel nach unruhiger Anfangsphase erst in der fünften Minute das erste Tor der Partie, doch danach lief es bei den Gastgebern richtig rund.

9:5 lagen die HF in der 16. Minute vorne, als sich Christoph Frank verletzte. Nach einem vergebenen Strafwurf hechtete Frank Richtung Ball und prallte gegen das Knie eines Gegenspielers. Der Helmstedter schied mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus.

Die Folge: Mit Roman Bruchno, Andy Ost und Nilas Praest standen Munter nur noch drei Rückraumspieler zur Verfügung – zu wenig, wie sich Mitte der zweiten Hälfte zeigte. Doch zunächst setzten die Helmstedter ihre Stärken durch. Bruchno und Markus Kopp hielten die Abwehr zusammen und vorne trafen Ost und Praest zuverlässig. Bis zum 21:15 sahen Helmstedter wie die sicheren Sieger aus. Doch plötzlich kippte die Partie.

„Die Rosdorfer haben gezeigt, warum sie ein Spitzenteam der Oberliga sind, und bei uns ließen die Kräfte nach“, sagte Munter. Beim 23:22 waren die Gäste wieder dran. Doch in dieser Phase wurde HF-Keeper Steffen Oppenheimer zum Matchwinner. „Oppi hat drei, vier Hundertprozentige gehalten“, erzählte Munter. Schließlich legten Praest per Strafwurf (24:22) und Bruchno (25:23) nach. Der Abpfiff ging im Helmstedter Jubel unter.

Aufstellung & Tore HF: Oppenheimer, Böhm – Bruchno 3, Block 1, Frank 3, Motzko, Held, Kopp 2, Kopatsch, Hermann 4, Praest 6, Ost 6, Müller.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 26. Mai 2015 – Helmstedter Lokalsport – Seite 25

Munter macht Schluss – Staat übernimmt

Überraschender Wechsel auf der HF-Trainerbank – aus beruflichen Gründen.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Überraschende Kehrtwende bei den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt: Entgegen dem ursprünglichen Plan, mit Sebastian Munter in die neue Saison zu gehen, vermeldet der Oberligist einen Wechsel auf der Trainerbank.

Munter muss die Helmstedter nach zwei Spielzeiten aus beruflichen Gründen verlassen. Er übernimmt künftig mehr Verantwortung für Filialen seines Arbeitgebers, ein Elektro-Großhandel, in Halle und Leipzig. „Diese Strecken liegen genau entgegengesetzt zu Helmstedt, so dass sich Beruf, Familie und Hobby zeitlich nicht mehr vereinbaren lassen“, sagt der Magdeburger.

Für Munter rückt im Sommer Tristan Staat in die Verantwortung. Der 25-Jährige war in der gerade beendeten Saison der Mitteldeutschen Oberliga Co-Trainer beim TuS 1947 Radis (Dübener Heide).

Staat ist ein guter Bekannter von Gunnar Mollenhauer, sportlicher Leiter der Handballfreunde. Mollenhauer trainierte einst gemeinsam mit Staats Vater die zweite Herrenmannschaft der SG Eintracht Glinde – jener Verein, in dem Tristan Staat das Handball-Abc lernte. „Tristan ist ein Tausendsassa in Sachen Handball“, sagt Mollenhauer. „Er lebt für den Handball.“ Der HF-Sportchef informierte am Montagabend die Spieler des Helmstedter Oberligisten offiziell über die Verpflichtung Staats.

Seine ersten Meriten im Trainer-Geschäft verdiente sich Staat, der in Magdeburg in den letzten Zügen seines Gymnasial-Lehramtsstudiums (Deutsch, Wirtschaft) liegt, in Glinde, wo er mit der Eintracht-A-Jugend zweimal nur knapp an den Aufstiegsspielen zur Bundesliga scheiterte. Vor zwei Jahren trainierte Staat Glindes Männer in der Verbandsliga. Von dem Sechstligisten zog es ihn weiter zum SC Magdeburg, wo er zunächst als Trainer bei den C-Junioren einstieg, ehe er die B-Junioren übernahm. Diese Mannschaft wird der 25-Jährige auch in der Saison 2015/2016 trainieren.

„Tristan kriegt das zeitlich hin“, sagt Mollenhauer. Die Magdeburger B-Junioren spielen früher und deshalb nie parallel mit dem Oberligisten Helmstedt.

Mollenhauer verspricht sich viele neue Impulse von Staat. „Er ist ein Trainer, der durch seine Zeit in Magdeburg einen heißen Draht zum Leistungshandball hat.“ Und Mollenhauer ist froh, dass Staat in Helmstedt zugesagt hat. Es gab Anfragen für den ehrgeizigen Trainer, unter anderem vom Oberligisten Radis, wo er zum ersten Mann an der Seitenlinie aufsteigen sollte.

Staat hat klare Vorstellungen: „Viertliga-Handball ist schon ziemlich professionell. Ich werde aber niemandem mein Spielsystem aufzwängen, sondern werde erst einmal schauen, welche Spielertypen zur Verfügung stehen.“ Unabhängig von den Typen verfolgt Staat eine Philosophie: „Ich lege viel Wert auf das Tempospiel, allerdings aus einer sicheren Abwehr. Die ist im Handball das A und O.“

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 21. Mai 2015 – Helmstedter Lokalsport – Seite 29

„Eine unglückliche Konstellation“

Handball-Oberliga HF im Abstiegskampf weiter unter Druck.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Der Druck bleibt bis zum Schluss hoch. Sollte Handball-Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt an diesem Samstag (18 Uhr, Julianum-Sporthalle) im letzten Heimspiel der Saison gegen den Tabellendritten HG Rosdorf-Grone kein Sieg gelingen, dann droht ein Abstiegsendspiel am 30. Mai bei Absteiger SV Alfeld. „Nervlich braucht das natürlich keiner“, sagt HF-Trainer Sebastian Munter.

Dass es so weit gekommen ist, haben sich die Helmstedter ein Stück weit selbst zuzuschreiben. Vor Wochenfrist verpasste die Mannschaft den Befreiungsschlag in eigener Halle gegen den Liga-Vierten, MTV Großenheidorn. Weil sie zu spät wach wurden, verloren die Helmstedter mit 31:32. Das soll gegen Rosdorf anders laufen. Die Helmstedter wollen früher am Spiel teilnehmen.

Doch Vorsicht! Dass es ihnen im Saison-Schlussspurt nicht an Motivation mangelt, ließen die Spieler des Tabellendritten aus der Göttinger Vorstadt vor Wochenfrist gegen die HSG Nienburg erkennen. Rosdorf kam zu einem schwer erkämpften 28:27-Sieg gegen die seit drei Wochen als Oberliga-Meister feststehenden Nienburger, die allerdings nicht in die 3. Liga aufsteigen wollen und dafür sogar 5000 Euro Strafgeld in Kauf nehmen dürften.

Da auch der Tabellenzweite Vorsfelde wohl nicht aufsteigen will und Rosdorf gar nicht erst für Liga 3 gemeldet hat, wird die Schlussphase der Saison fast zur sportlichen Farce. Mit der Folge, dass es neben den beiden Regelabsteigern – als die stehen Alfeld und Himmelsthür fest – weitere Absteiger aus der Oberliga in die Verbandsliga geben wird. Wie viele es am Ende sein werden? Völlig unklar. Auch Munter ist darüber verärgert, hält seinen Groll aber zurück: „Es ist eine unglückliche Konstellation.“ Im schlechtesten Fall steigen vier Teams ab. Die Handballfreunde sind also gut beraten, alles zu unternehmen, ihren derzeitigen fünftletzten Tabellenplatz zu verteidigen.

Nicht dabei helfen kann am Samstag Marcel Motzko, der aus privaten Gründen fehlt. Womöglich kehrt aber Karl Hermann in die Mannschaft zurück, der sich nach seiner Innenbandverletzung seit zwei Wochen wieder im Training befindet.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 21. Mai 2015 – Helmstedter Lokalsport – Seite 29

Das Zittern geht weiter

Handball-Oberliga Helmstedt-Büddenstedt unterliegt 31:32.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Das Zittern geht weiter. Es nimmt sogar zu, denn durch die 31:32 (13:17)-Heimniederlage gegen den MTV Großenheidorn hat Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt bei nur noch zwei verbleibenden Spielen keine Planungssicherheit, was die Ligazugehörigkeit in der kommenden Saison betrifft. Nun droht sogar ein Endspiel am letzten Spieltag beim Vorletzten SV Alfeld, wenn nicht am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den Tabellendritten HG Rosdorf-Grone der befreiende Sieg gelingt.

Würde es bei zwei Regelabsteigern bleiben, wären die HF mit 24Pluspunkten längst gesichert. Doch es gibt viele Unwägbarkeiten: Wie viele Teams steigen ab – sportlich oder freiwillig – aus höheren Ligen und lösen in den darunterliegenden Ligen eine Abstiegswelle aus? Was passiert, wenn kein Oberligist in die 3. Liga aufsteigen will? Meister HSG Nienburg lehnt ab, zu hören ist, dass auch die HG Rosdorf-Grone nicht will. Was macht der Tabellenzweite MTV Vorsfelde? Eine Entscheidung steht dort noch aus.

Gegen Großenheidorn waren die Helmstedter nah dran, sich zumindest mit einem Punkt für eine furiose Aufholjagd in Halbzeit zwei zu belohnen. Die Gastgeber lagen früh mit 3:5 (9.) und 7:12 (20.) hinten – ein Rückstand, dem sie bis weit in die zweite Hälfte hinterherliefen. „Uns fehlte einfach die Aggressivität, wir waren lange Zeit nicht richtig drin im Spiel“, sagte HF-Co-Trainer Jan Disselhoff.

Beim Stand von 22:27 sahen die Gastgeber noch immer wie die sicheren Verlierer aus. „Danach ging ein Ruck durch die Mannschaft“, erzählte Disselhoff.

Roman Bruchno, in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt früh ausgeschieden, kehrte in den Defensivverbund zurück und gab der Abwehr mehr Stabilität. In dieser Phase führten die nach der Pause bärenstarken Christoph Frank und Nilas Praest ihre Mannschaft mit Toren am Fließband wieder heran. Beim 29:30 und 30:31 standen die HF vor dem Ausgleich.

Doch auch Großenheidorn hatte einen Topmann in seinen Reihen. Milan Djuric, Nummer drei in der Oberliga-Torjägerliste, netzte in der Schlussphase fast nach Belieben ein und sorgte mit den letzten seiner insgesamt 13 Tore dafür, dass die Gäste bis zum Abpfiff vorne blieben.

Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Böhm – Praest 6, Frank 9, Kopatsch 2, Held 2, Kopp 2, Motzko 3, Bruchno, Ost 7, Block, Müller.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 18. Mai 2015 – Helmstedter Lokalsport – Seite 26

„Mammutaufgabe“ für die HF

Handball-Oberliga Der Tabellenvierte Großenheidorn ist zu Gast im Julianum.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Der 31:22-Pflichtsieg vor Wochenfrist beim noch sieglosen Schlusslicht TuS Grün-Weiß Himmelsthür hat nicht für Entspannung im Abstiegskampf gesorgt.

Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt muss nachlegen, mindestens zwei Pluspunkte benötigt die Mannschaft von Trainer Sebastian Munter, um Gewissheit zu haben, auch die vierte Saison in Folge in der vierthöchsten deutschen Liga bestreiten zu dürfen. Die sollen am Samstag her: Zu Gast im Julianum ist um 16.30 Uhr der Tabellenvierte MTV Großenheidorn.

Das Problem für die Helmstedter: Derzeit hat die Mannschaft in der Tabelle zwar fünf Teams hinter sich, doch der Puffer zum Drittletzten beträgt magere drei Punkte. Es ist unklar, wie viele Mannschaften die Oberliga verlassen müssen. Neben dem abgestiegenen Schlusslicht Himmelsthür muss der Vorletzte SV Alfeld bangen.

Der drittletzte Tabellenplatz ist laut Saisonausschreibung zwar der erste Nichtabstiegsrang, da allerdings nach jetzigem Stand kein Oberligist das Aufstiegsrecht in die dritte Liga in Anspruch nehmen will, zudem Drittligisten wegen finanzieller Probleme mit Rückzügen liebäugeln, müssen womöglich mehr als zwei Regelabsteiger aus der Oberliga den Gang in die Verbandsliga antreten.

Munters Konzentration gilt aber Großenheidorn. „Eine Mammutaufgabe“, stellt der HF-Trainer fest. Der Tabellenvierte strahle von fast jeder Position Torgefahr aus – was seiner Mannschaft die Abwehrarbeit erschweren werde. „Dennoch müssen wir versuchen, Heidorn die Lust an diesem Handballspiel zu nehmen“, sagt Munter.

Kräftiges Zupacken sei ein probates Mittel, weiß der Trainer. Viele Gegner fürchten die Helmstedter wegen dieses Spielstils, was Munter nicht nachvollziehen kann. „Alles Gelaber. Wir haben keinen Spieler in der Top-10-Liste der Zeitstrafen-Könige, außerdem liege ich als Trainer bei den gelben Karten weit vor jedem meiner Spieler.“

Munter hofft, dass er am Samstag, abgesehen von den Langzeitverletzten Florian Bethge, Jens Sikora und Karl Hermann, aus dem Vollen schöpfen kann. „Meine einzige Sorge ist, dass alle Spieler den ominösen Vatertag verletzungsfrei überstehen“, sagt Munter schmunzelnd.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 15. Mai 2015 – Helmstedter Lokalsport – Seite 33