Autor: Mirko Marhenke

Dieses Mal soll es einen Derby-Sieger geben

Die HF empfangen Vorsfelde. Sportlich ist die Brisanz raus, dennoch sind die Helmstedter heiß aufs Spiel.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Derby-Samstagabend in Helmstedt: Die Handballfreunde empfangen um 20 Uhr im Julianum den Oberliga-Zweiten MTV Vorsfelde. Die sportliche Brisanz ist aus diesem Nachbarschaftsduell allerdings seit dem vergangenen Samstag raus. Vorsfelde verlor das Gipfeltreffen bei Spitzenreiter TuS Vinnhorst mit 25:27 und muss nach Lage der Dinge in diesem Jahr den Hannoveranern den Vortritt in die 3. Liga lassen. Sowohl die HF als Tabellensiebter als auch die Vorsfelder treten folglich frei von jeglichem Druck an.

„Dennoch bleibt es ein Derby“, sagt Helmstedts Spielertrainer Markus Kopp. Und das wolle keiner verlieren. Im Hinspiel gab es auch keinen Verlierer, es endete 35:35. „Diese 35 Tore würden wir am Samstag gerne wieder werfen“, sagt Kopp. „Allerdings würden wir ungern nochmal 35 Gegentreffer kassieren.“ Diese Aussage zeigt: Die HF sind heiß auf den Sieg. Gänzlich freundschaftlich wird es auf dem Parkett also nicht zugehen – auch, wenn mit Spielmacher Marius Herda ein Ex-Helmstedter und noch immer guter Kumpel inzwischen das Vorsfelder Spiel lenkt.

Aber die Gastgeber wollen auch ihren derzeitigen Negativtrend stoppen. Zwei Niederlagen führten zuletzt dazu, dass die Kreisstädter in der Tabelle auf Platz 7 abrutschten. „Das wurmt uns schon“, sagt Kopp. In dieser Tabellenregion werden die HF die Saison voraussichtlich auch beenden. „Die Konkurrenten vor uns – Söhre, Hameln und Nienburg – sind schon zu weit weg“, sagt Kopp.

Kopp, der auf eine voll besetzte Halle hofft („Das gibt allen Spielern noch mal Extra-Motivation.“), bangt noch um den Einsatz von Jakob Nowak, der seit zwei Wochen wegen Schulterproblemen kaum trainieren konnte. Auf gutem Weg zurück zu alter Kraft und zu gewohntem Leistungsvermögen sind derweil Jan Schlüter und Matthias Rudow, denen zuletzt noch deutlich die Nachwirkungen grippaler Infekte anzumerken waren.

Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 28. Maerz 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 27

36 Minuten super – dann geht bei den HF nichts mehr

Handball-Oberliga Die Helmstedter verlieren in Hameln mit 24:30.

Jens Semmer

Helmstedt. Nach 36 Minuten war noch alles im Lot, die HF Helmstedt-Büddenstedt führten im Handball-Oberligaspiel beim zuletzt so starken VfL Hameln mit 21:16. Was dann passierte – „so richtig erklären kann ich es auch nicht“, sagte HF-Spielertrainer Markus Kopp. In den verbleibenden 24 Minuten gelangen ihm und seiner Mannschaft nur noch drei weitere Treffer, was letztlich zur 24:30 (18:14)-Niederlage führte.

„Wir haben fast 40 Minuten super gespielt, waren geduldig und haben unsere Angriffe clever ausgespielt“, beschrieb Markus Kopp. Die Leistung der Helmstedter bis zu diesem Zeitpunkt ist umso höher zu bewerten, da sich der VfL zuletzt in absoluter Topform gezeigt und keines seiner vorangegangenen acht Spielen verloren hatte. „Außerdem hatten wir aufgrund vieler, auch kurzfristiger, Ausfälle praktisch keine Wechselmöglichkeiten“, so Kopp. Er selbst musste als einzig verbliebener Kreisläufer durchspielen.

Nach 26 ausgeglichenen Minuten (14:14) gelang es den Gästen, sich eine Vier-Tore-Pausenführung zu erspielen. Auch ihr Start in die zweite Halbzeit war gut. Das 21:16 in der 36. Minute markierte die höchste HF-Führung in diesem Spiel, das den Helmstedtern dann jedoch völlig aus den Händen glitt. „Wir hatten einige überhastete Aktionen, haben dann auch noch einige Male Pech im Abschluss gehabt“, schilderte der HF-Spielertrainer.

Die Hamelner witterten ihre Chance, auch die Zuschauer erkannten, dass das Momentum nun zugunsten des VfL kippte und trieben ihr Team lautstark an. Die Helmstedter wurden nun immer nervöser. Und ganz entscheidend: „Wir hatten Hamelns ersten Torwart regelrecht entnervt, bis er ausgewechselt wurde“, erzählte Kopp. Doch der Ersatzmann im VfL-Gehäuse wuchs über sich hinaus. „Er hat uns alles weggenommen. Selbst einen Hüftwurf von Johannes Frenkel, den er überhaupt nichts sehen konnte, hat er irgendwie mit dem Körper abgewehrt.“

Der Tabellendritte drehte mit einem 11:1-Lauf zum 27:22 (51.) das Spiel komplett auf links. Kopp erkannte an: „Hameln hat das letztlich auch clever gemacht, da hat man auch die Erfahrung von Leuten wie Oliver Glatz oder Jannis Pille gesehen.“ Sechs Tore in Halbzeit 2 seien natürlich deutlich zu wenig, dennoch meinte Kopp: „Die Jungs sollen einfach die ersten 36 Minuten mitnehmen, die waren super.“

HF:Klauß, Shagluf – Koitek 3, Osterloh, T. Wiebe 3, Bolecke 4, Kopp 1, Lopez 2, Schlüter, Frenkel 8, Nowak 3.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 18. Maerz 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 27

HF-Gegner Hameln ist in Top-Form

Die Helmstedter rechnen sich dennoch etwas Zählbares aus.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Es gab in dieser Saison sicher schon angenehmere Auswärtsfahrten als jene, auf die sich Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt am Samstag begibt. Die HF treten beim Tabellendritten VfL Hameln an – ein Gegner, gegen den die Helmstedter im Hinspiel (33:36) die Grenzen aufgezeigt bekamen. Anwurf zum Duell des Dritten gegen den Sechsten ist um 19.15 Uhr.

Was die Aufgabe für die HF so schwierig macht: Hameln ist in Topform, verlor letztmals am 8. Dezember und stützt sich in dieser Saison auf eine bestens eingespielte und vor allem verletzungsfreie Truppe. „Das war nicht immer so“, weiß HF-Spielertrainer Markus Kopp. „Letztes Jahr hatten die Hamelner extreme Verletzungsprobleme. Grundsätzlich sind sie ein Klasseteam mit einer guten Mischung aus jungen und älteren, erfahrenen Spielern.“ Das Tor hütet „Altmeister“ Frank Rosenthal, im Feld tragen die Stützen Jannis Pille oder Oliver Glatz das VfL-Spiel. Er wisse, was auf ihn und seine Mitspieler in der Rattenfängerstadt zukomme, so Kopp – nämlich Schwerstarbeit.

Das Coaching der Helmstedter wird Kopp in Hameln allein übernehmen. Co-Trainer Tristan Staat ist mit der Bundesliga-A-Jugend des BSV 93 Magdeburg zu einem Doppelspieltag in Flensburg und Kiel unterwegs.

Linkshänder Roman Bruchno fehlt aus privaten Gründen. Fraglich ist, ob Matthias „Rudi“ Rudow und Jan Schlüter Einsatzbereitschaft signalisieren. Beide waren in den vergangenen drei Wochen wegen grippaler Infekte außer Gefecht, steigen erst in dieser Woche vorsichtig wieder ins Training ein. „Vor allem Rudi wäre für uns wichtig“, sagt Kopp. „Mit seiner Ruhe hätte er uns auch vergangenen Freitag gegen Lehrte weitergeholfen.“

In dieser Partie hatten die Helmstedter erstmals seit dem 8. Dezember und nach sieben Spieltagen (11:3 Punkte) mal wieder als Verlierer das Parkett verlassen. In Hameln rechnen sich die Helmstedter dennoch Chancen auf etwas Zählbares aus, betont Kopp. Die 28:30-Niederlage gegen Lehrte habe bei seiner Mannschaft keine Spuren hinterlassen. Kopp: „Wir machen uns nicht auf den weiten Weg, um mit leeren Händen zurückzukehren.“

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 14. Maerz 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 24

Tristan Staat macht sein Hobby zum Beruf

HF-Co-Trainer wechselt zum Drittligisten Rostock.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt müssen sich nach einem neuen Trainer umsehen. Tristan Staat, der sich das Amt beim Oberligisten mit Spielertrainer Markus Kopp teilt, verlässt die HF nach dieser Saison und damit nach rund fünf Jahren. Den 29-jährigen Magdeburger zieht es zum früheren DDR-Topklub HC Empor Rostock.

Beim derzeitigen Spitzenreiter der 3. Liga Nord übernimmt A-Lizenz-Inhaber Staat zum 1. Juni den Posten des Nachwuchskoordinators. Er tritt in Rostock die Nachfolge von Lothar Goldschmidt an, der ins Sportamt der Hansestadt wechselt. Die Freude bei Staat ist riesig, am Freitag bekam er den gegengezeichneten Arbeitsvertrag zugesendet: „Ich kann mein Hobby Handball zum Beruf machen.“ Er hätte auch am 1. August in Rostock beginnen können, „aber dann hätte ich keinen Einfluss mehr nehmen können auf die Planungen für die nächste Saison“, so der HF-Co-Trainer, der auch seinen Wohnsitz von Magdeburg nach Rostock verlegen wird.

Staat konnte sich unter den zahlreichen Bewerbern auf den frei gewordenen Posten durchsetzen und die Club-Verantwortlichen von seinem Konzept überzeugen. In Rostock gibt es Vorschusslorbeeren für Staat: „Er hat uns überzeugt mit seiner Dynamik, seinem Fachverständnis, seinen konzeptionellen Ansätzen und mit der Erfahrung, die er trotz seines jungen Alters schon besitzt“, so Empor-Vorstandschef Tobias Woitendorf.

Auch die persönlichen Kontakte zu Empor-Cheftrainer Till Wiechers – mit ihm machte Staat gemeinsam die Trainer-A-Lizenz – hätten sich wohl positiv ausgewirkt, sagt Staat, der neben seinem Engagement in Helmstedt zuletzt parallel als Trainer beim BSV 93 Magdeburg aktiv war. Dort führte er dasA-Jugend-Team in die Bundesliga.

Inhaltlich seien seine Aufgaben in Rostock noch nicht genau skizziert, sagt Staat. „Es gibt noch keine finalen Absprachen.“ Zunächst wolle er die Vereinsstrukturen und die Infrastruktur in Rostock kennenlernen. „Ich denke aber“, so Staat, „dass ich einen richtigen und wichtigen Schritt gehe.“ Nicht nur bei ihm, sondern auch beim vor einigen Jahren finanziell in Schieflage geratenen und inzwischen einigermaßen konsolidierten HC Empor herrscht Aufbruchstimmung. In den kommenden Jahren sollen neben den sportlichen auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten wiederhergestellt werden, um Rostock in der 2. Bundesliga zu etablieren. Die Lizenz hat der Verein jedenfalls fristgerecht beim Deutschen Handballbund eingereicht.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 14. Maerz 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 24