Autor: Mirko Marhenke

Den HF droht der Sturz ins Stimmungsloch

Die Helmstedter wollen ihren Negativlauf morgen gegen den TSV Burgdorf III beenden.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Es gibt Spiele, deren Ergebnis sich einfach nicht vorhersagen lässt. Ein solches steht bereits am morgigen Freitag (20 Uhr) den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt bevor. Sie empfangen in der heimischen Julianum-Sporthalle den TSV Burgdorf III.

Wenn sich zwei Teams auf Augenhöhe begegnen, dann in dieser Partie des drittletzten Oberliga-Spieltags. Die Drittvertretung des Erstligisten Burgdorf hat als Tabellensechster zehn Siege, vier Unentschieden und neun Niederlagen auf dem Konto, beim Tabellennachbarn HF stehen ein Sieg weniger und eine Niederlage mehr zu Buche. Siegen die HF, die zuletzt vier Pleiten in Serie kassierten, tauschen sie mit ihren Gästen die Plätze.

„Wir müssen zusehen, dass wir unsere Negativserie endlich stoppen, damit wir die negativen Eindrücke nicht mit hinübernehmen in die neuen Saison“, sagte HF-Spielertrainer Markus Kopp unmittelbar nach der jüngsten 26:30-Niederlage bei der HSG Schaumburg Nord. Kopps Befürchtung: Im eng beisammen liegenden Tabellenmittelfeld der Oberliga könnte es für die HF – sofern der Negativlauf anhält – noch ein Stück weit nach unten gehen. „Keiner von uns hat Lust, die Saison auf Platz zehn oder elf abzuschließen“, so Kopp.

Und: Aufgrund einer weiteren Niederlage vor der kurzen Osterpause in ein Stimmungsloch zu fallen, soll auf jeden Fall vermieden werden, betont Kopp. Dabei sei das Erfolgsrezept ein einfaches, weiß der HF-Coach: „Wir müssen einfach mal wieder unsere klaren Torchancen konsequent nutzen, dann gewinnen wir auch wieder.“ In den letzten Wochen sei die Abschlussschwäche die größte Baustelle im Spiel der Helmstedter gewesen.

Kopp kündigt an, dass er ungeachtet des gewünschten Erfolgs sein Personal ordentlich durchwechseln wird. „Keiner soll sich 60 Minuten verausgaben müssen, jeder erhält gleiche Anteile auf dem Spielfeld“, kündigt Kopp an. Ein HF-Akteur muss allerdings von draußen zusehen – und das gar bis zum Saisonende. Jakob Nowaks Knieverletzung lässt keinen Einsatz des Rückraumspielers mehr zu. Der 21-Jährige wird das HF-Trikot auch in der kommenden Saison nicht mehr überstreifen, er verlässt den Verein wegen seines Studiums.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 11. April 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 29

Vierte Pleite in Serie: HF fehlt die Leichtigkeit

Spielertrainer Kopp muss improvisieren.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Die Luft scheint raus. Der Handball-Oberligist Helmstedt-Büddenstedt liefert gegen Saisonende keine positiven Ergebnisse mehr ab. Mit 26:30 (12:16) unterlag der Tabellensiebte in Bad Nenndorf beim Vorjahres-Vizemeister HSG Schaumburg Nord, der wie die Helmstedter eine eher durchwachsene Saison spielt. Es war die vierte Niederlage für die HF in Folge.

Spielertrainer Markus Kopp warnte anschließend: „Wir müssen nochmal die Kurve kriegen, sonst beenden wir die Saison nur als Zehnter oder Elfter. Ich denke, das wünscht sich keiner.“ Die Gefahr, dass weitere Teams wie Schaumburg (noch einen Zähler hinter den HF) aufschließen oder gar vorbeiziehen, scheint durchaus gegeben.

„Uns fehlt ein bisschen die Leichtigkeit der vergangenen Saison“, sagte Kopp. „Was uns letztes Jahr noch ausgezeichnet hat, dass wir in engen Spielen kühle Köpfe bewahren, ist im Moment nicht gegeben.“ Auch ein gewisses Maß an Abgeklärtheit fehle seiner Mannschaft. Drei vergebene Strafwürfe, Pech wie bei Tim Wiebes Würfen an Innenpfosten und Lattenunterkante, dazu einige Fahrkarten bei freien Würfen – schon steht man am Ende nur bei 26 Toren. Kopp: „Vergangene Saison haben wir regelmäßig 30 Tore und mehr erzielt. Das hat meist zu Siegen gereicht.“

In Bad Nenndorf fiel die Entscheidung gegen die HF zwischen der 40. und 48. Minute, als sich Schaumburg von 19:19 auf 26:20 absetzte. Der personellen Not gehorchend musste der HF-Spielertrainer in Durchgang 2 auch einige seiner Mitspieler auf ungewohnten Positionen bringen. So fand sich Rechtsaußen Pascal Koitek plötzlich im Rückraum wieder – und machte seine Sache nicht einmal schlecht. Dennoch gelang den Gästen keine Wende mehr, und ihre Niederlage fiel auch nur deshalb so knapp aus, weil die Hausherren in den Schlussminuten vom Vorwärts- in den Schongang schalteten und sich durch viele Wechsel selbst den Schwung nahmen.

HF: Klauß, Shagluf – Koitek 8, Wiebe 4, Osterloh, Rudow, Bolecke 2, Kopp 1, Frenkel 4, Lopez 4, Schlüter 1, Timplan 2.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 8. April 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 24

„Trainerlösung 1a“: Andreas Wiese wird’s!

Der aktuelle Coach der TSG Calbe übernimmt zur nächsten Saison die HF Helmstedt.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt richtet sich personell neu aus. Co-Trainer Tristan Staat wechselt im Sommer als Jugendkoordinator zu Drittligist HC Empor Rostock (wir berichteten). Eine Trainer-Doppelspitze – drei Jahre lang führten Spielertrainer Markus Kopp und Staat das Team gleichberechtigt – wird es künftig bei den HF nicht mehr geben.

Zur neuen Saison übernimmt Andreas Wiese den Trainerposten bei den Helmstedtern. Der 38-Jährige kommt vom Sachsen-Anhalt-Ligisten TSG Calbe. Wieses Engagement in Helmstedt ist eines im zweiten Anlauf: Bereits vor Jahresfrist hatten die Helmstedter – seinerzeit durch ihren damaligen sportlichen Leiter Gunnar Mollenhauer – bei Wiese nachgehakt, ob er sich den Trainer-Job in Helmstedt vorstellen könne. Wiese sagte damals ab. Vor allem deshalb, weil er sich als langfristig arbeitenden Trainer sieht. In Calbe hatte er erst zwei Jahre zuvor übernommen.

Beim zweiten Anruf der HF vor rund einem Monat, diesmal rief ihn der jetzige sportliche Leiter und Torhüter der HF, Steffen Klauß, an, schwenkte Wiese um. Der Ex-Drittliga-Spieler von Eintracht Glinde (Sachsen-Anhalt) sagte den HF zu. Auch vor dem Hintergrund, dass Calbe auf einen möglichen Aufstieg in die Oberliga Sachsen-Anhalt verzichten werde. „Die Entscheidung von Andreas, zu uns zu wechseln, steht seit gut einem Monat fest“, sagte Klauß. Wiese habe jedoch mit Calbe im März wichtige Spiele vor der Brust gehabt. „Da sollte keine Unruhe reinkommen“, so Klauß, der den gebürtigen Hallenser bestens kennt. „Ich habe schon unter ihm gespielt“, erzählt Klauß. „Andreas hat mich bei seinem ersten Trainer-Job nach Glinde geholt.“

Wiese, so Klauß, ist Helmstedts „Trainerlösung 1a“. Den B-Lizenz-Inhaber, der in Schönebeck lebt und arbeitet, bezeichnet Klauß als emotionalen Typen. „Whisky“, so der Spitzname des künftigen HF-Trainers, könne eine Mannschaft pushen. „Er ist ein emotionaler Typ – einer, der seine Spieler mitnehmen kann“, so Klauß.

Markus Kopp, Noch-Spielertrainer der HF, kann sich in der kommenden Saison komplett auf seinen Spielerjob konzentrieren. Wiese übernimmt an der Seitenlinie alleinverantwortlich. Nicht mehr planen kann Wiese dann mit Jens Osterloh, der sich nach nur einem Jahr von den HF verabschiedet. „Er will eine Auszeit nehmen“, sagt Klauß über den 20-Jährigen. Der HF-Keeper rechnet jedoch damit, dass sich Osterloh im Sommer einem Verein in seiner Heimat rund um Düsseldorf anschließen könnte.

Auch Klauß‘ Torwart-Kollege Bilal Shagluf verlässt die HF – wie im Fall von Rückraumspieler Jacob Nowak, der ebenfalls geht, aus Studien-Gründen. Shagluf legt zunächst allerdings ein Auslandssemester ein.

Die Abgänge werden die HF indes kompensieren. Mindestens drei Neue kommen, allen würden unterschriftsreife Verträge vorliegen, erzählt Klauß. „Wir bringen demnächst die Tinte aufs Papier, dann gibt es die Namen“, so Klauß. Nur soviel: Ein Zugang ist Torhüter, ein anderer löst demnächst seinen Vertrag beim Drittlisten SC Magdeburg Youngsters auf. Interessante Wochen stehen also bevor.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 6. April 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 34

Mit Fanbus und Geschlossenheit

Die HF treten bei der HSG Schaumburg an.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Rückblende, Saison 2017/2018: Die HSG Schaumburg Nord trifft in der Handball-Oberliga auf die HF Helmstedt-Büddenstedt. Der Zweite empfing den Dritten, zwei Überraschungsteams der vergangenen Spielzeit begegneten sich. Beide beendeten die Saison hinter Meister MTV Großenheidorn mit 41:11 Punkten.

An diesem Samstag (18 Uhr) treffen die zwei Teams erneut aufeinander. Doch in Bad Nenndorf begegnen sich zwei Mannschaften, die eher zu den Enttäuschten der Saison gehören: Die HF sind mit 22:22 Punkten vier Spieltage vor dem Saisonende Siebter, das Team vom Steinhuder Meer ist mit 19:25 Zählern gar nur Neunter.

Die sportliche Bedeutung der Partie ist eher gering. Die einzige Entscheidung, die fallen kann: Siegt Schaumburg, hat die Mannschaft auch rechnerisch den Klassenerhalt sicher. Die HF werden die Saison – abhängig vom Ausgang der verbleibenden Spiele bei der HSG Schaumburg, gegen den TSV Burgdorf II, bei der HSG Nienburg und gegen den HV Barsinghausen – irgendwo zwischen den Rängen 6 und 10 beschließen.

HF-Spielertrainer Markus Kopp rechnet deswegen damit, dass beide Seiten befreit auftreten werden. „Schaumburg spielt einen schnellen Ball“, weiß Kopp. Mit Fynn Graafmann habe die HSG zudem einen starken Mittelmann, der für sein Team Strippenzieher und Torjäger zugleich ist. „Schaumburg kommt aber sehr über die mannschaftliche Geschlossenheit“, betont Kopp.

Gleiches gilt für seine Jungs. Gute Handball-Unterhaltung scheint garantiert. Kopp fordert aber ein gewisses Maß Einsatzbereitschaft von seiner Mannschaft ein – denn sie wird von einem Fanbus begleitet. „Wir wollen unsere mitreisenden Anhänger auf keinen Fall enttäuschen“, sagt Kopp, der aber auf die Auswärtsstärke seiner Handballfreunde setzen kann: Vier Siegen und vier Unentschieden stehen in dieser Saison in fremden Hallen nur drei Niederlagen gegenüber.

Übrigens: Interessierte, die am Samstag im Fanbus nach Schaumburg mitreisen möchten, melden sich bei Rolf Salomon unter E-Mail: Salomon-Braunschweig@t-online.de

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 4. April 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 31

Erst vielversprechend, dann zu nachlässig

Die Handballfreunde verlieren das Derby gegen den MTV Vorsfelde mit 21:27.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Sie wollten viel und bekamen am Ende nichts. Motiviert waren sie, die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt, denn mit dem MTV Vorsfelde kreuzte ein alter Rivale zum Oberliga-Nachbarschaftsduell in der Julianum-Sporthalle auf. Nach der Partie herrschte Ernüchterung: Der Tabellenzweite entpuppte sich für die Helmstedter an diesem Tag als zu clever und siegte mit 27:21 (14:11). Es war die sechste Heimniederlage für die HF in dieser Saison.

Nicht clever genug? Womöglich! Doch so deutlich, wie es die sechs Tore Differenz aussagen, waren die Kräfteverhältnisse auf dem Parkett nicht verteilt. „Letztlich sind wir an unserer schlechten Chancenverwertung gescheitert“, sagte Helmstedts Co-Trainer Tristan Staat.

Trotz der fehlenden sportlichen Perspektive – Vorsfelde hatte vor Wochenfrist das Aufstiegsrennen im Direktduell mit dem TuS Vinnhorst verloren, die HF stehen als Tabellensiebter unverrückbar im Tabellenmittelfeld – entwickelte sich eine knackige Partie. Von guter Bekanntschaft oder Freundschaft auf beiden Seiten war nichts zu sehen. „Es hat einige Mal richtig geknallt“, sagte Staat. Allerdings blieben alle Szenen im Rahmen dessen, was das Regelwerk zulässt. „Aber es war klar, dass sich in diesem Spiel keiner ein Kleidchen anzieht.“

Gelungener Auftakt
Die HF legten zunächst vielversprechend los und gingen 6:4 in Führung. Eine erfahrene Mannschaft wie Vorsfelde ließ sich von diesem Zwischenstand aber nicht beeindrucken. Die Gäste schlugen zurück, übernahmen binnen fünf Minuten die Führung (7:6) und gaben diese bis zum Ende nicht mehr ab.

HF wehren sich tapfer
Zur Pause lagen die Wolfsburger bereits mit 14:11 vorne, nach 39 Minuten gar mit 19:14. Die Vorentscheidung? Noch nicht. Die HF stemmten sich noch einmal gegen die drohende Niederlage, Roman Bruchno verkürzte auf 19:21 (48.). Die eigene Nachlässigkeit im Abschluss sowie Doppelpacks von Yannik Schilling und Pascal Bock sorgten dann aber für die 25:19-Führung der Gäste, von der sich die Helmstedter nicht mehr erholten.

Dass es in diesem Derby einige strittige Schiedsrichter-Entscheidungen gab – sei’s drum. „Ich habe mit den Schiris nach dem Spiel noch lange geredet und ihnen meine Meinung zu einigen ihrer Pfiffe gesagt“, erzählte Staat. „Für die beiden war es nach eigener Aussage das erste Mal, dass sie in dieser Saison ein solches Feedback bekommen haben. Sie haben sich dafür bedankt“, so der Co-Trainer weiter. Die Sechs-Tore-Niederlage bezeichnete er als „zu deutlich“, da seine Jungs nicht so viele Tore schlechter gewesen seien: „So ähnlich hat sich anschließend auch Vorsfeldes Trainer Daniel Heimann ausgedrückt.“

Handballfreunde: Shagluf, Klauß – Bolecke 2, Kopp, Koitek 3, Rudow 1, Bruchno 3, Lopez 3, Nowak 5, Wiebe 2, Frenkel 2, Schlüter, Timplan, Osterloh.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 1. April 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 26