Warberg zündet nur ein kurzes Feuerwerk

Verbandsliga: MTV zittert sich im Derby gegen die HF Helmstedt-Büddenstedt nach klarer Pausenführung zu einem 28:26-Sieg

Von Jörg Kleinert

WARBERG. Erst als Steffen Przemus drei Sekunden vor dem Abpfiff zum 28:26 getroffen hatte, durften alle durchatmen, die dem MTV Warberg nahestehen. Der Handball-Verbandsligist hatte es zuvor in der proppevollen Kanthalle im Derby gegen die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt unnötig spannend gemacht.

Zur Pause lagen die Warberger bereits mit 15:9 in Führung, und alles deutete darauf hin, dass es den Helmstedtern ähnlich ergehen wird wie vor Wochenfrist Aufsteiger HSG Schaumburg, der vom MTV mit 38:21 aus der Halle gefegt wurde. Das Derby war zunächst eine zähe Angelegenheit. Beide Teams tasteten sich ab und loteten aus, wie streng die Schiedsrichter das Regelwerk auslegten. In einigen Fällen schaute das Gespann ganz genau hin, denn die Warberger hatten die Helmstedter Jan Disselhoff und Markus Kopp früh in erhebliche Foulprobleme gebracht. Beide wurden nach jeweils zwei Zeitstrafen nur noch im Angriff eingesetzt. Kopp unterlief in der 38. Minute ein drittes Foul, das die rote Karte nach sich zog.

Während die Helmstedter auf die Dienste ihres Spielgestalters Hagen Sommerfeld verzichten mussten, überraschte Warberg mit der Nominierung von „Calle“ Seekamp, der drei Monate nach seinem Schienbeinbruch ein Tor zum Erfolg beisteuerte. Helmstedts Coach Gunnar Mollenhauer vertraute auf Disselhoffs Stärke, obwohl der Torjäger wegen eines Rippenbruchs vier Wochen keinen Ball in der Hand hatte. Die Geschichte der Partie ist schnell erzählt: Warberg brannte zwischen der 20. und 42. Minute ein regelrechtes Handball-Feuerwerk ab, während die Helmstedter vor allem an ihrer Abschluss-Schwäche verzweifelten. „Wenn man von 30 Angriffsversuchen in der ersten Halbzeit nur neun erfolgreich abschließt, dann darf man sich nicht wundern, wenn man deutlich hinten liegt“, sagte Mollenhauer.

Die Partie kippte, als Warberg nach einer 22:14-Führung den Faden verlor. „Ich trage eine Teilschuld, denn ich habe vielleicht zu viel gewechselt. Ich wollte halt allen Spielern Anteile am Sieg geben“, sagte MTV-Trainer Jürgen Thiele. Dass plötzlich HF-Linkshänder Erik Hansen auftaute und im zweiten Durchgang sieben Tore warf, und dass auch Disselhoff in der Offensive jegliche Zurückhaltung ablegte, hatte bei den Warbergern offenbar niemand auf der Rechnung. „Wir hätten gerne zehn Minuten länger gespielt, vielleicht hätte es für uns noch gereicht“, sagte Mollenhauer. Thiele meinte: „Wir haben 22 Minuten geilen Handball gespielt. Der Sieg war am Ende ein verdienter Lohn.“

Warberg: Brown, Rüger – J. Przemus (7), St. Przemus (4), Hagedorn (3), Schmidt (1), P. Seekamp, Thiele (6), Niemann, Barth, Herbst (2), Schrader (2), Schöttke (2), K.-Ph. Seekamp (1).

HF: Neubauer, Böhm – Munter (3), Disselhoff (7), Kopp, Hansen (8), Bethge (2), Dörr, Herrmann (2), Wilke, Reinhardt, Gottschalk (4).

Quelle: www.newsclick.de