HF Helmstedt unterliegen dem MTV Vorsfelde mit 26:29.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Zwei personell arg angeschlagene Derby-Gegner – und ein Duell mit ganz unterschiedlichen Vorzeichen: Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt, sportlich im gesicherten Mittelfeld platziert, empfingen in der Julianum-Sporthalle den MTV Vorsfelde, der im Kampf gegen den Abstieg Punkte benötigte. Letztlich hatte jene Mannschaft die Nase vorn, die den größeren Erfolgsdruck hatte. Vorsfelde setzte sich mit 29:26 (15:15) durch.
„Am Ende nicht einmal unverdient“, meinte Helmstedts Trainer Tristan Staat nach der über weite Strecken sehr fairen Auseinandersetzung. „Vorsfelde hatte hinten heraus einfach ein paar Körner mehr zu bieten.“ Staat lobte seine Mannschaft zwar für eine engagierte Offensivleistung, kritisierte dagegen das Abwehrverhalten seiner Jungs. „Unser großes Manko war unsere Langsamkeit in der Rückwärtsbewegung, vor allem bei der zweiten Welle“, sagte Staat. „Bevor wir uns am eigenen Kreis aufgebaut hatten, haben uns die Vorsfelder schon die Bälle um die Ohren gescheppert.“ Dass dieses schwache Umschaltverhalten womöglich eine Folge des dünn besetzten Kaders war – Co-Trainer Markus Kopp war die einzige Wechselalternative -, wollte Staat nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Wir hätten einfach schneller schalten oder die Vorsfelder Schnellangriffe früher unterbinden müssen.“
Da auch die Gäste nicht fehlerfrei agierten, entwickelte sich eine bis in die Schlussminuten ausgeglichene Partie. Zumeist lagen die Gäste knapp vorne, ehe sich das Blatt nach 40 Minuten zu wenden schien. Christian Lopez brachte die Handballfreunde erstmals in Halbzeit 2 in Führung, und als Marius Herda in der 52. Minute die erste Zwei-Tore-Führung herauswarf (25:23), schienen die Helmstedter sogar auf der Siegerstraße.
Diese Rechnung hatten die Hausherren allerdings ohne ihre Gäste gemacht, denn die wollten die Heimreise keinesfalls mit leeren Händen antreten. Eine Zeitstrafe gegen Helmstedts Andy Ost, in Unterzahl zwei leichtfertig vergebene Torchancen der HF – schon witterten die Vorsfelder Morgenluft. Noch während Osts Strafzeit erzielten sie zwei schnelle Treffer zum 25:25 und legten zwischen der 55. und 57. Minute gegen defensiv unsortierte und zudem offensiv falsch orientierte Helmstedter drei weitere Tore zum 28:25 nach. Das war die Entscheidung.
Eine Reaktion der Gastgeber blieb aus. Staats Fazit: „Mit Abwehrarbeit ohne Leidenschaft gewinnt man keine Spiele.“
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer – Lopez 3, Praest 4, Herda 3, Ost 7, Kopp 2, Bethge 3, Frank 4.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 9. Mai 2016 – Helmstedter Lokalsport – Seite 26