Eine zu hohe Fehlerquote führt zu einer 24:34-Derby-Schlappe gegen Vorsfelde.
Eins wurde nach dem ersten Spiel des neuen Jahres deutlich: Der Weg zum Klassenerhalt wird für Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt in dieser Saison ein ganz langer. Im Derby gegen den MTV Vorsfelde setzte es in der heimischen Julianum-Halle eine 24:34 (13:17)-Niederlage. Die HF bleiben zwar Viertletzter, doch drei Konkurrenten im Tabellenkeller punkteten an diesem 13. Spieltag und erhöhten den Druck auf die Helmstedter weiter.
Im ersten Durchgang verlief die Partie noch einigermaßen ausgeglichen. Es ging rauf und runter, ohne Pause. Doch schon zu diesem Zeitpunkt zeigte sich: Die Gastgeber mussten wesentlich härter arbeiten, um in torgefährliche Zonen zu gelangen, als die Eberstädter.
Früh in Halbzeit 2 wuchs bei den Helmstedtern die Gewissheit, dass nichts zu holen sein wird. Sie kamen nicht ran, weil Vorsfelde sowohl in der Offensive als auch in der Defensive sehr konsequent auftrat. Alle Lücken für Helmstedter Angreifer waren zügig zugestellt, die Gäste packten zumeist beherzt zu. Ein paar schöne Hüftwurftreffer von Tim Wiebe waren lange die einzigen Aktionen, die die HF-Fans jubeln ließen. Im Angriff wussten die Vorsfelder Einladungen zu nutzen. Und von denen gab es viele, denn wenn mal ein Wurf nicht saß, angelten sich die Gäste eben die Abpraller.
Die Folge: In Minute 45 hatten die HF beim Stand von 17:27 erstmals zehn Tore Rückstand. Es hätte schon ein mittleres Handball-Beben geben müssen, um dieses Derby noch einmal zu einem spannenden zu machen. Stattdessen gab’s versteinerte Minen auf der HF-Bank, weil das Fehler-Festival nicht endete. Fast symbolisch, dass Tim Bolecke den gefühlt einzigen Tempogegenstoß der Helmstedter vergab, seinen Wurf wehrte Vorsfeldes Keeper Timon Wilken reflexartig ab. Gut gemeinte Zuspiele landeten nicht beim Mitspieler, sondern beim Gegner, im Tor- und Seitenaus. „Wir haben es einfach nicht geschafft, die Fehler abzustellen“, sagte HF-Coach Andreas Wiese.
Es passte zu diesem Tag, dass nichts passte bei den HF. Matthias Rudow, als Regisseur in Halbzeit 1 gut im Spiel, verließ die Halle in der Pause aus privaten Gründen. Torhüter Tom Baum, der nur eine Handvoll Würfe der Gäste abwehren konnte, konnte nicht erlöst werden. Ersatzmann Steffen Klauß saß verletzt auf der Bank, Zweitherren-Keeper Christian Sauer blieb ebenfalls draußen. „Hätten wir ihn gebracht, wäre er für die zweite Mannschaft gesperrt gewesen“, so Wiese. „Angesichts des deutlichen Spielstandes haben wir auf Christians Einsatz verzichtet.“
HF: Baum – Meyer, Rudow 3, Bruchno, Stapf, Wiebe 7, Bolecke 3, Frenkel 7, Kolditz, Kopp, Lopez 2, Düsterhöft, Schlüter 2, Danneberg.
Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 13.01.2020