Aus 29:21 wird 30:31-Pleite

Handball-Verbandsliga: HF-Coach Mollenhauer verschlägt es die Sprache

Von Jörg Kleinert

HELMSTEDT. Gunnar Mollenhauer hat in seinem Handballerleben viel erlebt. Was der Trainer des Verbandsligisten HF Helmstedt-Büddenstedt indes im Auswärtsspiel gegen die HSG Plesse-Hardenberg mit ansehen musste, verschlug ihm fast die Sprache. Bis zur 53. Minute führte seine Mannschaft mit 29:21 – und verlor am Ende mit 30:31 (18:14.).

„Wir spielen 53 Minuten den besten Handball der Saison und brechen in den Schlussminuten völlig ein“, erzählte Mollenhauer. Nach verhaltenem Start und 7:10-Rückstand übernahmen die Helmstedter in der Bovender Sporthalle die komplette Spielkontrolle und verdarben ihren Gastgebern vor allem mit einer konzentrierten und konsequenten Abwehrarbeit die Lust am Spiel. Mit 6 Treffern in Folge zog Helmstedt auf 13:10 weg.

Ein kurzes Aufbäumen der Hausherren zum 19:18 beantworteten die Helmstedter mit einem 10:3-Tore-Lauf. „Was danach passiert ist, das ist für mich noch immer unglaublich“, so Mollenhauer. Die personellen Probleme der Helmstedter schlugen voll durch. Dirk Reinhardt hatte seit der 43. Minute nach einer roten Karte auf der Tribüne Platz genommen. Steffen Munter fehlte erkrankt, Markus Kopp und Enrico Herrmann waren aus Verletzungsgründen nicht dabei. Eric Hansen war angeschlagen und nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Gleiches galt für Jan Disselhoff, der im linken Rückraum dennoch durchspielen musste.

„Wir haben in den Schlussminuten nur noch halbherzig abgeschlossen und kopflos gespielt“, sagte Mollenhauer. Plesses Spieler dagegen liefen mit jedem Treffer heißer, trafen fast im Halbminutentakt nach schnellen Gegenstößen, glichen in der vorletzten Minute aus und gingen kurz vor dem Abpfiff 31:30 in Führung. Besonders ärgerlich: Der letzte Angriff gehörte Helmstedt und endete mit einem Strafwurfpfiff der Schiedsrichter. Jan Disselhoff traf 2 Sekunden vor dem Schluss-Signal an – und verwarf. „Kein Vorwurf an Jan. Ich hätte von einigen anderen Spielern erwartet, dass sie mehr Verantwortung übernehmen. Leider kam da nichts“, sagte Mollenhauer.

HF: Böhm, Neubauer – Disselhoff 7, Gottschalk 5, Hansen 2, Bethge 3, Rohstock 6, Sommerfeld 7, Reinhardt, Dörr, Wilke.

Quelle: www.newsclick.de