Munter tritt die Euphorie-Bremse durch

Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt empfängt Aufsteiger VfL Wittingen zum Spiel der Auftaktsieger.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Es ist das Duell der Überraschungssieger des ersten Oberliga-Spieltags: Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt empfangen am Sonntag (16.30 Uhr, Sporthalle Julianum) den VfL Wittingen.

Während den Helmstedtern mit dem 32:22-Erfolg bei der Zweitliga-Reserve von Eintracht Hildesheim der Sprung an die Tabellenspitze gelang, meldete sich Aufsteiger Wittingen nicht weniger eindrucksvoll in der Oberliga an. Das Team von Trainer Axel Bühlow zerlegte den letztjährigen Dritten, Lehrter SV, beim 30:21 regelrecht. Bühlows Riege zog den hoch eingeschätzten Gästen den Zahn mit einer bärenstarken Abwehrleistung.

„Unverhofft kommt oft.“ So kommentierte HF-Trainer Sebastian Munter den unerwartet deutlichen Erfolg seiner Mannschaft in Hildesheim. Dass seine Mannschaft ihr erstes Heimspiel der jungen Saison als Spitzenreiter gegen den Tabellenzweiten bestreitet, sei jedoch nur eine nette Randnotiz. Munter ordnet das Ergebnis des ersten Spieltags realistisch ein: „Hildesheim hatte Verletzungsprobleme und war deshalb sicher nicht der erwartet starke Gegner. Euphorie ist nicht angebracht. Wir sollten also tunlichst die Füße auf dem Boden behalten.“

Seine etwas übermütigen Spieler kosteten ihre Euphorie im Dienstag-Training doch etwas zu ausgiebig aus – zumindest nach dem Geschmack des Trainers. „Ich musste etwas lauter werden und sie daran erinnern, dass sie nur ein Spiel gewonnen haben und 29 weitere schwere Spiele folgen“, erzählte der heisere Munter.

Schon der erste Heimspielgegner Wittingen sei ein anderes Kaliber, ahnt der HF-Coach. „Wittingen wird eine Abwehr stellen, die uns das Leben schwermachen wird.“ Munter mahnt seine Spieler zu hoher Konzentration beim Torabschluss, „denn wir dürfen die Wittinger mit ihren gefährlichen Kontern nicht ins Laufen kommen lassen“.

Die personellen Voraussetzungen bei den Handballfreunden vor der Saison-Heimpremiere, die wegen des Oktoberfest-Besuchs der Mannschaft am Freitag beim TSV Helmstedt erst am Sonntag statt am gewohnten Samstag steigt, sind nicht rosig. Nilas Praest, in Hildesheim siebenmal erfolgreich, kann wegen einer Verletzung am linken Daumen weder fangen noch werfen. Auch das Zupacken bei Abwehraktionen sei für den Neuzugang derzeit nicht möglich, erzählt Munter. Praests Einsatz ist fraglich.

Dagegen soll Florian Bethge nach seiner Schulterverletzung wie schon in Hildesheim einen Kurzeinsatz bekommen. Ihn will Munter allmählich wieder an längere Einsatzzeiten heranführen. Vorerst keine Gedanken ans Handballspielen verschwenden Marcel Motzko (Meniskus-Operation, Pause bis Ende November) und Björn Oswald (Kreuzbandanriss).

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 25. September 2014 – Helmstedter Lokalsport – Seite 33