Fünf gute Minuten reichen, Staat kritisiert

Helmstedt bezwingt Soltau mit 40:33.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Pflichtaufgabe erfüllt. Nicht mehr, nicht weniger. Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt besiegten den Vorletzten der Oberliga, MTV Soltau, nach Startschwierigkeiten mit 40:33 (18:20).

HF-Trainer Tristan Staat machte anschließend zwei Dinge, die sonst nicht zu seinen Gepflogenheiten zählen. Zum einen kritisierte er die Schiedsrichter – „die haben das Spiel zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht im Griff gehabt“ -, er kritisierte aber auch seine Spieler, und zwar massiv. „In der Pause hat es in der Kabine richtig gescheppert“, so Staat.

Soll heißen: Helmstedts Trainer richtete lautstarke Weckrufe an seine Jungs, denn die hatten in der ersten Hälfte jegliche Abwehrarbeit verweigert. Dass Torhüter Maximilian Gutzeit bis zu seiner Auswechslung keinen Ball hielt, und dass Steffen Oppenheimer, der ihn ersetzte, bis zur Pause nur einen Soltauer Wurf abwehrte, rundete die mäßige Teamleistung der Helmstedter ab. Soltau führte beim Seitentausch mit 20:18 und erzielte auch nach Wiederbeginn das erste Tor.

Erst allmählich fanden die Gastgeber ins Spiel, ohne jedoch das Ergebnis maßgeblich ändern zu können. Soltau führte bis zum 28:26 (44.). In einer unruhigen Phase mit vielen Zeitstrafen auf beiden Seiten erhielt Marius Herda die rote Karte (38.) – „völlig zurecht“, so Staat. Der HF-Spielmacher hatte einen Gästespieler beim Tempogegenstoß regelwidrig gestoppt.

Christian Lopez übernahm Herdas Position im mittleren Rückraum und führte die Helmstedter nach und nach heran. Andy Ost glich aus (29:29, 49.), Lopez traf eine Minute später zur ersten Führung (30:29). Vier Minuten und vier weitere Tore später war die Partie beim 34:29 für die Handballfreunde entschieden. „Fünf Minuten starke Abwehrarbeit und konsequente Chancenverwertung haben gereicht“, stellte Staat nüchtern fest.

Obwohl ihm der 40. Treffer gelang – im Handball eine seltene Ausbeute -, kommt Andy Ost um die dafür übliche Kiste Bier für seine Teamkollegen herum. Der Grund: Nils Meyer habe zuvor dreimal „verweigert“, erzählte Trainer Staat. „Deshalb ist er an der Reihe.“

Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Gutzeit – Ost 9, Herda 9, Bethge 4, Frank 6, Lopez 7, Schwaneberg 4, Leo, Meyer, Kopp 1.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 3. April 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 35