Unglaublich! Handballfreunde drehen Derby im Endspurt

Aus 24:21 wird 24:26 – Warberg gibt sicher geglaubten Sieg aus der Hand

Von Jörg Kleinert

HELMSTEDT. Lange Gesichter auf der einen Seite, Freudentänzchen auf der anderen Hälfte des Hallenparketts im Julianum: Mit einer unglaublichen Energieleistung, gepaart mit einem Quäntchen Glück, drehten die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt das verloren geglaubte Oberliga-Derby gegen den MTV Warberg und siegten noch mit 26:24 (11:11).

In der 55. Minute hätte wohl niemand der 400 Zuschauer im Julianum noch einen Pfifferling auf Gastgeber HF gesetzt. Warberg führte mit 24:21, befand sich zudem in Überzahl und Ballbesitz. Die über weite Strecken komplett ausgeglichene Partie schien spät entschieden.

Doch dann machten die Warberger Dinge, die zum einen mit Pech, zum anderen mit Überheblichkeit beschrieben werden können. Zweimal klatschten Würfe der Gäste gegen den Innenpfosten und zurück ins Spielfeld, zudem hob Warbergs Dirk Reinhardt den Ball freistehend in die aufnahmebereiten Arme von Helmstedts Keeper Christian Böhm.

Und weil der starke Markus Kopp routiniert zum 22:24 verkürzte, Marvin Schöttke, der seinen zehn Minuten zuvor schwer verletzt ausgeschiedenen Bruder Marco im Rückraum bestens ersetzte, aufdrehte und dreimal traf, und Florian Bethge Treffer Nummer 26 nachlegte, gab es die fast sensationelle Wende.

„Das waren Emotionen pur“, sagte Handballfreunde-Trainer Gunnar Mollenhauer. Sein Warberger Kollege Jürgen Thiele war sichtbar enttäuscht. „So ein Spiel kann und darf man nicht mehr aus der Hand geben.“ Die eine Seite der voll besetzten Tribüne versank im Jubel, auf der anderen Seite wendeten sich die Warberger Fans fassungslos ab.

Mollenhauer lobte anschließend sowohl die Atmosphäre im Zuschauerbereich als auch die Fairness, mit der sich die Spieler beider Mannschaften auf dem Parkett begegneten. „Es gab keine Nickligkeiten“, so der Handballfreunde-Coach, der nach den verletzungsbedingten Ausfällen seiner Rückraum-Shooter Andy Ost und Marco Schöttke nun vor großen Problemen steht. „Wir werden in den nächsten Wochen improvisieren müssen und mit einigen verrückten Aufstellungen spielen.“

Mehr in die Verantwortung rücken wird wohl Andy Witzke, den Mollenhauer nach langer Verletzungspause in der Schlussphase ins kalte Wasser warf. Auch Warbergs Trainer Jürgen Thiele muss in den nächsten Wochen das eine oder andere Aufstellungs-Puzzle zusammensetzen, denn mit Philipp Budde und Jan-Christoph Schrader stehen zwei Stammkräfte vor operativen Eingriffen, die Spielpausen nötig machen.

HF: Behne, Böhm – Bethge 2, Marco Schöttke 4, Schnetter, Klein 3, Herrmann 3, Kopp 5, Marvin Schöttke 4, Gottschalk, Block, Witzke, Sommerfeld 4, Sternberg 1,

MTV: Rüger, Bekemeyer – Thiele 4, Niemann, Reinhardt, Przemus 5, Seekamp 8, Schrader 2, von Langendorff 3, Wosnitza 1, Schmidt, Kühne 1.

Spielverlauf: 2:0 (2.), 7:2 (12.), 9:7 (24.), 11:11 – 18:18 (46.), 18:20 (48.), 21:24 (55.), 24:24 (48.), 26:24.

Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 15. Oktober 2012 – Lokalsport Helmstedt – Seite H09

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Derbyzeit – „Das macht einfach Spaß“

HF Helmstedt-Büddenstedt erwartet am Samstag den MTV Warberg – Vorfreude pur bei den Gastgebern

Von Jörg Kleinert

HELMSTEDT. Es ist das Handballspiel des Jahres im Landkreis Helmstedt: Im Julianum steigt am Samstag (16:30 Uhr) in vermutlich voll besetzter Halle das Nachbarschaftsduell zwischen den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt und dem MTV Warberg.

Vor 20 Monaten trafen beide Kontrahenten letztmals aufeinander, seinerzeit noch eine Klasse tiefer in der Verbandsliga. Ebenfalls im Julianum trennten sich die Kreisrivalen 27:27. Am Ende der Saison stiegen die Warberger als Meister in die Oberliga auf, die Handballfreunde beendeten die Spielzeit im Tabellenmittelfeld.

Vorfreude herrscht bei den Handballfreunden: „Es gibt nichts Schöneres als ein Nachbarschaftsduell. Für solche Spiele spielt man Handball. Emotionen spielen eine große Rolle, das macht einfach Spaß“, sagt Helmstedts Trainer Gunnar Mollenhauer, der mit einem völlig offenen Ausgang rechnet.

Seine Mannschaft habe zwar mit dem 30:27-Erfolg beim SV Aue Liebenau – der erste Handballfreunde-Sieg in dieser Saison – gehörig Selbstvertrauen getankt, doch noch immer schwirre das 19:33-Debakel am 3. Oktober im Julianum gegen Lehrte in den Köpfen der Spieler. „Dieses Spiel ging völlig vor den Baum. Wir haben vor unseren Fans einiges gutzumachen und hoffen, dass wir sie nicht wieder so gnadenlos enttäuschen“, sagt Mollenhauer.

Optimal sei die Trainingswoche vor dem Spiel bei den Handballfreunden nicht verlaufen, erzählte Helmstedts Trainer weiter. Wie einige seiner Spieler hat ihn ein Magen-Darm-Infekt geschwächt, die Qualität der Übungseinheiten litt darunter. „Erst im Donnerstagtraining werden wir uns in besserer personeller Besetzung inhaltlich um Warberg kümmern können.“

Angesprochen auf den besonderen Derby-Charakter des Spiels reagierte Warbergs Trainer Jürgen Thiele zurückhaltend. „Derbys, die ich kenne, waren früher die Spiele gegen den TC oder die heutige HSG Schöningen. Da hat es schon Wochen vorher gebrannt.“ Die Partie bei den HF sei eine Oberliga-Partie wie jede andere. „Es ist ein Auswärtsspiel in der Kreisstadt, ein schweres sogar – aber das sind in der Oberliga alle Auswärtsspiele.“

Auch taktisch habe er klare Vorstellungen, so Thiele. Er rechne mit einer offensiven Helmstedter Abwehr, gegen die es gelte, in die Lücken zu stoßen. Seine Mannschaft werde sich dagegen auf den bewährten defensiven 6:0-Riegel verlassen. Fehlen wird den Warbergern übermorgen Mathias Rohstock. Der Außenspieler war gegen Großenheidorn auf die Hand gefallen. Die Diagnose: doppelter Handgelenkbruch. Eine Operation folgt.

Egal, wie das Nachbarschaftsduell endet – Thiele wird schnell zur Tagesordnung übergehen. „Ich mache mich nach dem Abpfiff auf den Weg nach Vorsfelde, um mir dort das Spiel gegen Dingelbe anzusehen.“ Auf diese beiden Mannschaften trifft Warberg nacheinander Mitte November.

Quelle: Wolfsburger Nachrichten, Helmstedt – 11. Oktober 2012 – Lokalsport Helmstedt – Seite H07

Derbyzeit im Julianum

Es geht doch: Rechtzeitig vor dem Derbyhit am kommenden Sonnabend ab 16:30 Uhr in der Julianumhalle in Helmstedt haben die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt ihr Selbstvertrauen wieder gefunden. Nach fünf Spielen ohne Sieg gewann die Mannschaft um Kapitän Markus Kopp am vergangenen Wochenende verdient mit 30:27 beim SV Aue Liebenau. Und das, nachdem es unter der Woche am Tag der Deutschen Einheit eine 33:19-Packung gegen den Lehrter SV gab. „Uns ist natürlich ein Stein vom Herzen gefallen“, betont Handballfreunde-Trainer Gunnar Mollenhauer, der seine Jungs nach der desolaten Vorstellung zuvor in der Pflicht sah. „Wichtiger war für mich aber, dass wir ein vernünftiges Spiel gezeigt haben und dass vor allem unser Rückraum von allen Positionen gefährlich war“, hebt Mollenhauer seine Erkenntnisse hervor.

Der kommende Gegner hat schon etwas mehr Oberliga-Erfahrung als die Handballfreunde. Bereits im vergangenen Jahr spielte die Mannschaft von Trainer Jürgen Thiele in der höchsten niedersächsischen Spielklasse. Allerdings hatte sich Thiele während der Saison als Trainer verabschiedet, kehrte aber nun vor Saisonbeginn zu seiner Mannschaft zurück.

Und der Start der Warberger kann sich durchaus sehen lassen. Mit 6:4 Punkten steht der MTV derzeit auf Rang sechs, konnte dabei drei seiner vier Heimspiele gewinnen. Lediglich gegen Alfeld und bei der SG Hohnhorst/Haste mussten sich die Warberger geschlagen geben. „Ich sehe unseren Gegner auch in der Favoritenrolle. Sie stehen in der Tabelle vor uns und haben bereits deutlich mehr Routine. Sie werden daher mit breiter Brust auflaufen“, vermutet Mollenhauer.

Dennoch hofft er, dass sein Team als Aufsteiger Paroli bieten wird. „Beide Mannschaften kennen sich gut, von daher wird es keine großen Überraschungen geben. Natürlich werden wir uns auf die Stärken des MTV einstellen. Doch für uns ist es ebenfalls wichtig, zu unserem Spiel zu finden“, hofft der Helmstedter Trainer. Zum Abschluss äußert er noch einen Wunsch: „Ich würde mich freuen, wenn wir unsere Zuschauer nach den bisherigen Darbietungen endlich wieder einmal zufrieden stellen können.“

Handballfreunde landen den ersten Saisonsieg

Oberliga: 30:27 über SV Aue Liebenau – Blitzstart der Mollenhauer-Sieben

Der Knoten ist geplatzt. Im sechsten Saisonspiel gelang den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt der erste Sieg in der Oberliga. Der 30:27 (15:10)-Sieg beim SV Aue Liebenau kam nach einigen deftige Niederlagen in den vergangenen Wochen zwar etwas unerwartet, war laut Trainer Gunnar Mollenhauer indes hoch verdient.

„Die Leistung der Jungs kam annähernd an das heran, was wir uns vorstellen. Sie haben das Spiel spielerisch dominiert“, so der Handballfreunde-Trainer, dessen Team einen 6:1-Blitzstart hinlegte und die Hausherren damit nachhaltig auf dem Tritt brachte. Zwischenzeitlich wuchs Helmstedts Vorsprung in der ersten Halbzeit auf 7 Treffer an.

Erfreulich: Der Handballfreunde-Rückraum zündete im sechsten Saisonspiel zum ersten Mal so richtig. Und das, obwohl der starke Marco Schöttke mit blutig geschlagener Nase früh auf die Bank musste und erst in der Schlussphase aufs Parkett zurückkehrte. Auch Andy Ost legte im linken Rückraum endlich die Zurückhaltung ab und netzte den Ball fünfmal ein. Stark auch Hagen Sommerfeld im mittleren Rückraum als Denker, Lenker und Torschütze. Bestnoten verteilte Mollenhauer an Keeper Christian Böhm, der nicht nur 3 Strafwürfe abwehrte, sondern mehrfach allein auf ihn zustürmende Liebenauer mit seinen Reflexen entnervte.

Eng wurde es für die Helmstedter nur nach rund 40 Minuten beim Stand von 23:21. Doch Ost, Sommerfeld und Co. behielten die Köpfe oben, ließen die von ihrem Publikum angetriebenen Gastgeber aber nicht mehr näher aufschließen und bejubelten schließlich ihren Oberliga-Premierensieg.

Handballfreunde: Behne, Böhm – Bethge 6, Marco Schöttke 4, Schnetter 2, Klein, Herrmann, Kopp 1, Marvin Schöttke 1, Gottschalk 2, Block, Witzke, Sommerfeld 6, Sternberg 3, Ost 5.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 8. Oktober 2012 – Lokalsport Helmstedt – Seite H05