Hitzige Atmosphäre sorgt für Aussetzer beim MTV-Coach

Unparteiische sehen Rangelei am Spielfeldrand nicht

Warberg. Diese Szene in der ersten Halbzeit sorgte für Aufsehen. Warbergs Trainer Jürgen Thiele verpasste Helmstedts Spieler Robert Gottschalk eine Backpfeife – die Gemüter erregten sich daraufhin immens. Was war passiert? Warbergs Thilo von Langendorff war Gottschalk bei dessen Versuch, einen Tempogegenstoß einzuleiten, in Höhe der Warberger Auswechselbank von der Seite deftig in die Parade gefahren. Sekunden später rasselte Thiele mit Gottschalk verbal zusammen.

Dann rutschte Thiele die Hand aus, „ein Wischer“, wie es der Warberger Trainer sagte. „Ich habe ihn aber nicht geschlagen.“ Den Unparteiischen war die Situation entgangen, Thiele kam ohne Strafe davon. Die Gemüter in der ohnehin hitzigen Atmosphäre waren aber weiter aufgeheizt. „Ich kann es mir nicht erklären, es war einfach eine Reaktion“, so Thiele. Dass ihm die Aktion sehr leidtäte, habe er auch HF-Trainer Gunnar Mollenhauer nach der Partie versichert.

Mollenhauer sagte: „Als Spieler sind Emotionen normal. Als Trainer darf ich mich aber nicht zu solch einer Tätlichkeit hinreißen lassen, da muss man sich im Zaum haben.“ jk

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 11. Maerz 2013 – Helmstedter Lokalsport – Seite 39

Derby in der Kanthalle: MTV nur Außenseiter

Die Handballfreunde sind am Samstagabend klarer Favorit

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Es ist das zweite und womöglich auf lange Sicht das letzte Helmstedter Nachbarschaftsduell in der Handball-Oberliga. Am Samstag (18:30 Uhr) empfängt der MTV Warberg in der heimischen Kanthalle die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt. Beide Vereine schweben nach 21 Spieltagen in akuter Abstiegsgefahr.

Der aktuelle sportliche Trend spricht für die Handballfreunde, die sich seit Anfang Februar mit 7:3 Punkten in Folge vom letzten auf den 13. Rang, den ersten Nichtabstiegsplatz, vorgearbeitet haben. Komplett entgegengesetzt verläuft die Formkurve des MTV Warberg, der seit Mitte November personell und sportlich frustrierende Wochen mit 0:20 Punkten hinter sich hat. Seit dem vergangenen Samstag stehen die Warberger erstmals auf einem Abstiegsplatz, seit sie vor fast zwei Jahren in die Oberliga aufstiegen.

„Ich gehe fest davon aus, dass sich Warberg am Samstag anders präsentieren wird als in den vergangenen Wochen“, sagt Handballfreunde-Trainer Gunnar Mollenhauer. „Ich rechne außerdem mit einem emotionalen Spiel, in dem es darauf ankommt, sich sehr clever zu präsentieren.“ Sein Warberger Kollege Jürgen Thiele verspricht, dass seine Mannschaft kämpfen wird. „Es bleibt nur die alte Frage, ob bei uns hinten raus die Kraft reicht.“

Am Rande des Derbys notiert

Abschied: Warbergs Carl-Philipp Seekamp bestreitet am Samstag sein vorerst letztes Spiel im MTV-Trikot. Der Rückraumspieler geht für ein halbes Jahr aus beruflichen Gründen nach Mexiko.

Torjäger: Bislang bester Torschütze der HF Helmstedt-Büddenstedt ist Hagen Sommerfeld, dessen 112 Saisontreffer Platz 11 in der Oberliga-Torjägerliste bedeuten. Erfolgreichster Warberger ist Carl-Philipp Seekamp, der mit 140 Toren Vierter ist, sein Teamkollege Marius Thiele (111) belegt Rang 12. Es führt Viktor Happel (MTV Soltau, 168) vor Malte Grabisch (Aue Liebenau, 167) und Jan Niklas Falkenhain (Northeimer HC, 143).

Zeitstrafen: Auch in dieser Kategorie belegt Warbergs Carl-Philipp Seekamp Platz 4. Der Warberger Torjäger kassierte bislang 21 Zeitstrafen. Helmstedts „böse Buben“ sind Philipp Klein und Robert Gottschalk, die mit bislang 18 Hinausstellungen den zehnten Rang belegen. Mit 28 Strafzeiten ist Dingelbes Jirka Strube unrühmlicher Erster in dieser Kategorie, die keiner gerne anführt.

Drei Fragen an Jürgen Thiele, Trainer des MTV Warberg
Herr Thiele, reißt am Samstag die Negativserie Ihrer Mannschaft?
Wir werden versuchen, Helmstedt ein Bein zu stellen. Die Handballfreunde sind aber klarer Favorit. Ob wir gewinnen? Ich lasse mich überraschen.

Hinter Ihrer Mannschaft liegt schon jetzt ein Seuchenjahr mit ständig neuen Verletzten. Wie gehen die Spieler mit der Situation um?
Sie verfallen nicht in Sarkasmus, sondern sind realistisch. Untereinander funktioniert trotz des Verletzungspechs und der Misserfolge alles bestens. Es gibt keine Schuldzuweisungen. Schade nur, dass den Jungs in einigen Spielen hier und da mal das Quäntchen Glück gefehlt hat.

Wie geht es weiter in Warberg, sollte am Saisonende der Abstieg stehen?
Wie sagt man so schön: Wir planen zweigleisig. Mal sehen, was bestenfalls in der Oberliga oder aber in der Verbandsliga übrig bleibt. Gespräche laufen, sagen kann ich aber noch nichts.

Drei Fragen an Gunnar Mollenhauer, Trainer der HF Helmstedt
Herr Mollenhauer, wie wichtig ist das Spiel am Samstag gegen Warberg im Abstiegskampf?
Es ist ein richtungsweisendes Spiel, aber nicht alles entscheidend. Von der Tabellenkonstellation her könnte es aber nicht spannender sein.

Was muss in den verbleibenden neun Spielen passieren, damit Ihr Team den Abstiegskampf erfolgreich besteht?
Etwa ein Drittel der Saison liegt noch vor uns. Wir streben in der Rückrunde ein ausgeglichenes Punktekonto an. Derzeit liegen wir im Soll. Gegen Warberg wollen wir gewinnen – da gibt es keine Diskussion.

Sind alle Spieler fit und bereit für das Spiel?
Nicht wirklich. Bei Hagen Sommerfeld ist eine Handverletzung frisch aufgebrochen, Florian Bethge hat Schulterprobleme. Beide haben nicht trainiert. Robert Gottschalk plagen Rückenschmerzen. Ich gehe aber davon aus, dass die Jungs dabei sind.

„Kopfsache“: HF nur remis im Kellerduell

Helmstedter Handball-Oberligist spielt 37:37 gegen Schlusslicht Liebenau – Mollenhauer ist „furchtbar sauer“

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Bitter enttäuscht verließen die Spieler der Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt am Samstag das Parkett der heimischen Julianum-Halle. Der Oberligist hatte sich im Abstiegskampf gegen Schlusslicht SV Aue Liebenau mit dem 37:37 (20:18) einen bösen Schnitzer erlaubt.

Der Teilerfolg ist für die Helmstedter einfach zu wenig, um die Liga zu halten – wenngleich sie erstmals seit Monaten die Abstiegsplätze verließen und den MTV Warberg hinter sich schoben. „Im Grunde ist mir das Ergebnis egal“, sagte HF-Trainer Gunnar Mollenhauer. „Ich bin einfach nur furchtbar sauer über unser Spiel.“ In der niveauarmen Partie, die das Prädikat „Abstiegsduell“ zu Recht trug, hatten beide Mannschaften arge Probleme, ihre Abwehrreihen zu stellen.

Den behäbigen Gästen fiel die Rückwärtsbewegung schwer, den Helmstedtern das Abwehr-Positionsspiel, in dem die Mollenhauer-Schützlinge das körperlose Spiel übertrieben. Bezeichnend: Aues Torjäger Malte Grabisch durfte trotz Manndeckung 13 Tore erzielen. „Das war eine Kopfsache“, befand Mollenhauer. „Meine Jungs haben den Gegner ganz offensichtlich unterschätzt.“

Über 37 eigene Treffer mochte sich Mollenhauer nicht freuen. Es waren Chancen da, mehr als 40 Tore zu erzielen, doch in ganz entscheidenden Situationen versuchten die Helmstedter, mit Kunst- oder Zauberwürfen zum Erfolg zu kommen, statt den schnörkellosen Abschluss zu wählen. In Durchgang 2 habe er dennoch mehrmals das Gefühl gehabt, dass sein Team sich absetzen wird, so Mollenhauer. Doch mehrere Drei-Tore-Führungen – letztmals beim 34:31 – waren nicht genug.

Selbst einen 37:35-Vorsprung in der 59. Minute vergeigten die Helmstedter noch, weil sie in den letzten 90 Sekunden zwei Zeitstrafen kassierten. Die Hausherren durften sogar von Glück reden, dass beim Stand von 37:37 der letzte Ballbesitz der Gäste Sekunden vor dem Ende folgenlos blieb. „Wir können keine Ausreden suchen, an dem Ergebnis sind wir selbst schuld“, so Mollenhauer.

Quelle: Wolfsburger Nachrichten, Helmstedt – 4. Maerz 2013 – Helmstedter Lokalsport – Seite 29

„Richtig heiß“ auf Liebenau

Für die Handballfreunde beginnen in der Oberliga die entscheidenden Wochen

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Für die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt brechen im Kampf um den Klassenerhalt in der Oberliga die entscheidenden Wochen an.

Zunächst empfängt das Team von Trainer Gunnar Mollenhauer an diesem Samstag (16:30 Uhr) das Schlusslicht SV Aue Liebenau, ehe die Handballfreunde eine Woche später in der Helmstedter Kanthalle zum Auswärtsspiel beim ebenfalls stark abstiegsbedrohten MTV Warberg antreten.

Dass seine Mannschaft nach 6:0 Punkten in Serie vor fünf Tagen in Lehrte eine 27:34-Niederlage kassierte, juckt Handballfreunde-Coach Mollenhauer nicht. „Rückschläge haben wir einkalkuliert.“ Vielmehr habe ihm der ungewohnt leidenschaftslose Auftritt seiner Jungs ausreichend Ansatzpunkte für Kritik geboten. „Und das werde ich die Spieler in dieser Woche im Training auch spüren lassen. Wir werden sehr hart arbeiten und sie werden richtig heiß auf das Liebenau-Spiel sein.“

Für die seit Wochen chronisch erfolglosen Liebenauer – die Gäste holten erst 7 Pünktchen aus 20 Spielen – ist die Partie im Helmstedter Julianum laut Mollenhauer „die letzte Chance im Abstiegskampf“. Vor Wochenfrist gab Aue in eigener Halle beim 26:28 gegen Dingelbe erneut sogenannte „Big Points“ aus den Händen und ziert weiter das Tabellenende.

Er erwarte am Samstag keinen handballerischen Leckerbissen, sondern „ein zähes und verkrampftes Spiel“, so Mollenhauer, der seine eigene Mannschaft hoch motiviert erwartet. Nach der Schlappe in Lehrte müsse nun wieder eine positive Reaktion kommen, so Mollenhauer, der auf seine beste Formation zurückgreifen kann. Auch Johannes Sternberg dürfte seinen grippalen Infekt bis zum Wochenende auskuriert haben. In Lehrte hatte sich der Außen nur mit halber Kraft über das Parkett geschleppt.

Quelle: Wolfsburger Nachrichten, Helmstedt – 28. Februar 2013 – Helmstedter Lokalsport – Seite 37

Das Feuer fehlt – Siegesserie der Handballfreunde gestoppt

Das Mollenhauer-Team unterliegt 27:34 in Lehrte

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Der gute Lauf der Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt mit drei Siegen in Folge ist gestoppt. Der Oberligist verlor beim Lehrter SV mit 27:34 (12:14) – und das verdientermaßen, wie Trainer Gunnar Mollenhauer berichtete.

„Lehrte war uns überlegen. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir etwas reißen können“, so Mollenhauer, dessen Mannschaft nicht an die couragierten Auftritte der vergangenen Wochen anknüpfen konnte. „Dafür hat den Jungs einfach das Feuer gefehlt“, so der HF-Coach.

Die Gastgeber ließen von der ersten Minute erkennen, dass sie die Helmstedter nach deren jüngsten Erfolgen nicht auf die leichte Schulter nehmen werden. „Die waren sichtbar gewarnt vor uns“, sagte Mollenhauer. Das spiegelte sich schnell im Ergebnis wider. Lehrte zog über 4:2 und 8:4 auf 12:8 davon. Ein kleines Zwischenhoch ließ das Mollenhauer-Team noch einmal hoffen, zur Halbzeit lagen die HF nur 12:14 hinten.

Es sollte das letzte erkennbare Aufbäumen der Helmstedter sein. Auf den Zwischenspurt des LSV von 17:14 zum 21:14 hatten die HF keine Antwort mehr. „Wir haben es noch einmal mit einer offensiveren Abwehr versucht, aber das war nur eine kleine Maßnahme, die einfach nicht gefruchtet hat“, erzählte Mollenhauer weiter.

Dass es am Ende sehr deutlich wurde, erklärte der HF-Coach nach einem Blick auf seinen Statistikblock. „Zehn verworfene Bälle vor der Pause, neun Technik- und Regelfehler nach der Pause – das sind zwei Werte, mit denen man kein Handballspiel gewinnen kann.“ Auch von den zuletzt so torgefährlichen Rückraumspielern kam in Lehrte zu wenig. Zeichneten Spieler wie Hagen Sommerfeld, Andy Ost oder Andy Witzke in den letzten Spielen im Schnitt zusammen für 20 und mehr Tore verantwortlich, so kamen sie in Lehrte nur auf ein Viertel ihrer jüngsten Erfolgsquote.

Handballfreunde: Böhm, Behne – Sommerfeld 2, Gottschalk 1, Klein 6, Ost 2, Witzke 1, Jürges 3, Bethge 2, Block, Sternberg 4, Schnetter 3, Schöttke 3.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 25. Februar 2013 – Helmstedter Lokalsport – Seite 32