Nervenstark! Vogel rettet die HF 

Helmstedt-Büddenstedt holt einen Punkt in Stadtoldendorf.

Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt wehren sich weiter vehement gegen den drohenden Abstieg aus der Oberliga. Im zweiten von vier Auswärtsspielen in Folge blieben die HF zum zweiten Mal unbesiegt. Diesmal erkämpften sie im Schlussspurt ein 20:20 (11:8)-Remis im Nachholspiel beim TV 1887 Stadtoldendorf.

Die Helmstedter machten im Landkreis Holzminden ein Wechselbad der Gefühle durch. Das personell dezimierte HF-Team – Urlauber und nach Corona-Erkrankungen geschwächte Akteure fehlten –, lieferte in der Defensive eine Klasseleistung ab. Auch, weil HF-Trainer Matthias Rudow zu ungewöhnlichen Maßnahmen griff. Jan-Morten Müller aus der „Zweiten“, ursprünglich als Teilzeitkraft eingeplant, stand 50 Minuten auf der Platte. Rudow stellte den Zwei-Meter-Mann in den Abwehrmittelblock. Dort machte Müller 40 Minuten lang „ordentlich dicht“ (Rudow), ehe ihn die Kräfte verließen.

Vorne traf zunächst Torben Wanzek so zuverlässig wie beim Sieg in Burgdorf, Marius Herda führte wie gewohnt Regie. Der Lohn: Die Gäste zogen 10:4 (21.) weg.

Der Lauf der HF setzte sich nach dem Seitenwechsel fort. Sie bauten ihre 11:8-Halbzeitführung auf 15:10 aus (38.). „Wir hätten zu diesem Zeitpunkt höher führen müssen“, sagte Rudow. „Chancen hatten wir ausreichend.“

Doch so plötzlich den Helmstedtern die Kräfte schwanden, so überraschend bekam Stadtoldendorf die zweite Luft. Oberliga-Toptorjäger Milan Vuckovic legte ab Minute 45 seine Zurückhaltung ab und drehte die Partie binnen acht Minuten vom 14:17 zum 20:17 (52.). Ausgerechnet ein Fehlwurf des Serben beim Siebenmeter (53.) ließ die Helmstedter Hoffnung schöpfen.

Stadtoldendorf stoppte in den Schlussminuten drei HF-Angriffe regelwidrig. Dreimal gab’s Strafwurf – und dreimal behielt Sven Vogel von der Linie die Nerven. Den dritten „Siebener“ netzte Vogel 30 Sekunden vor Schluss zum Endstand ein. „Spielerisch war unsere Leistung nach der Pause eine Katastrophe. Vier der neun Tore fielen durch Siebenmeter. Unter dem Strich war es ein gewonnener Punkt“, resümierte Rudow.

Erster Gratulant war Markus Kopp, Rudows urlaubender Trainer-Kompagnon. „Er tickerte mich eine Minute nach dem Abpfiff per Kurznachricht auf dem Handy an“, erzählte Rudow. Und was schrieb Kopp? Rudow: „Glückwunsch!“

HF: Müller, Kolditz, Düsterhöft, Vogel 5, Wanzek 4, Krückeberg-Saathoff, Schülke 2, Bolecke 3, Herda 6.

Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 11.04.2022