30:30! Die HF ärgern den Spitzenreiter

Helmstedter überraschen den TuS Vinnhorst.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Das ist die Überraschung des 19. Spieltags in der Handball-Oberliga: Die HF Helmstedt-Büddenstedt legten Spitzenreiter TuS Vinnhorst auf dessen Weg in die 3. Liga einen großen Stein in den Weg. Durch das 30:30 (16:15) in der Landeshauptstadt Hannover machten die Helmstedter das Meisterschaftsrennen wieder spannend, Verfolger Vorsfelde schloss durch einen Heimsieg gegen den MTV Braunschweig II bis auf einen Zähler auf.

Angenehme Randnotiz: Die HF sind weiter Fünfter, ihre Serie ohne Niederlage seit Jahresbeginn (10:2 Punkte) hielt. Mehr noch: Die Helmstedter dürfen sich womöglich auf eine kleine Belohnung aus Vorsfelde freuen. Das ließ HF-Co-Trainer Tristan Staat nach dem Coup in Vinnhorst durchblicken. Im Raum stehen kulinarische Leckereien von Pizza bis Bier. Da ließen sich die Vinnhorster nach ihrem überraschenden Punktverlust nicht lumpen. „Sie haben uns dasselbe geboten“, erzählte Staat. Nämlich für den Fall, dass die HF die Vorsfelder am 30. März ebenfalls ins Straucheln bringen.

Zum Sportlichen: Die HF griffen – für Vinnhorst überraschend – tief in die Trickkiste. „Wir haben mit einer offensiven 4:2-Abwehr angefangen“, erzählte Staat. „Dadurch haben wir Vinnhorst in unmögliche Wurfsituationen gezwungen.“ Die Defensivtaktik der Helmstedter funktionierte zwar nicht sofort – Vinnhorst zog auf 8:4 (8.) davon -, mit zunehmender Spielzeit aber immer besser. „Wir trainieren diese Variante nicht regelmäßig, deshalb musste sich das erst einmal einspielen“, sagte Staat. 15 Minuten später sah es schon besser aus, die HF hatten die Partie gedreht (14:11, 23.).

Weitere Trümpfe der Helmstedter: „Wir haben sehr diszipliniert gespielt“, erzählte Staat. Die Mannschaft wartete geduldig auf Chancen und verwertete sie konsequent. Die Vinnhorster agierten aufgrund der vielen Rätsel, vor die sie gestellt waren, zunehmend unruhig. Und weil Helmstedts Torhüter Steffen Klauß den TuS-Werfern mehrfach den Zahn zog und Tim Wiebe im linken Rückraum der HF endlich wieder zu gewohnter Stärke zurückkehrte, hielt die Führung der HF auch in Durchgang 2. Vinnhorst blieb zwar dran, die Helmstedter legten aber immer wieder vor. So ging es in die Schlussphase, in der die Hausherren erst beim 26:25 (51.) wieder in Führung gingen. Die HF konterten eiskalt, Christian Lopez und Jakob Nowak sorgten in der 59. Minute mit einem Doppelschlag für das 30:29. Die Vinnhorster wankten bedenklich, fielen aber nicht. 40 Sekunden vor dem Abpfiff trafen sie zum Endstand. Bei ihrem anschließenden letzten Ballbesitz gingen die HF kein Risiko mehr ein. Staat: „Wir waren mit dem einen Punkt hochzufrieden.“

HF: Klauß, Shagluf – Kopp, Koitek 3, Osterloh, Wiebe 7, Bolecke 1, Lopez 4, Frenkel 6, Nowak 7, Timplan 2.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 4. Maerz 2019 – Lokalsport Helmstedt – Seite 26