Monat: Dezember 2008

Aufholjagd der Handballfreunde endet im Block

Schöninger gewinnen Kreisduell mit 21:20 – Nach 18:12-Führung noch zum Sieg gezittert – Rot für Motz

Von Jörg Kleinert

SCHÖNINGEN. Nach 44 Minuten ballte Schöningens Trainer Andreas Bremer die Faust. Tobias Libbes Siebenmetertor bedeutete das 18:12 für den TC in Verbandsliga-Derby gegen die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt. Die meisten der 300 Zuschauer in der Halle an der Schützenbahn tobten vor Freude. Doch der Jubel verstummte schnell. Am Ende zitterten sich die Hausherren zu einem 21:20 (12:5)-Erfolg.

Dass der spannenden zweiten Halbzeit eine ereignisarme erste vorausging, lag an den stark ersatzgeschwächt angereisten Gästen. Die leisteten sich in der Anfangsphase unzählige Schnitzer. Ballverluste, Fehlabspiele und Fußfehler verhinderten üppig sprießende Spielkunst. Doch auch die Schöninger hatten Probleme, Fahrt aufzunehmen.

Das Plus der Hausherren: Sie nutzten ihre wenigen Torchancen konsequent und führten nach 7 Minuten 4:0. Helmstedt dagegen schaffte es nicht, den Ball in die torgefährliche Zone zu bringen. 12 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse wanderten Ball und Verantwortung von Spieler zu Spieler. Torwürfe fanden quasi aus dem Stand statt, Kreisläufer Markus Zeitel, nur spärlich mit Bällen versorgt, hing in der Luft. Wenn ein Wurf an der aufmerksamen TC-Abwehrreihe vorbei Richtung Tor kam, zeigte sich Keeper Christian Rüger hellwach.

Bezeichnend: 4 der 5 HF-Treffer vor der Pause fielen nach Tempogegenstößen über Mathias Rohstock, nur einmal zappelte der Ball nach einem Distanzwurf (Jan-Christoph Schrader, 16. Minute) hinter Rüger im Netz. Dass Michael Motz den ersten von 3 Strafwürfen für die Gäste zwischen der 20. und 22. Minute krachend an die Hallenwand neben dem Schöninger Tor setzte, passte ins Bild. Disselhoff mit einem versuchten Beinschuss und erneut Motz scheiterten mit den weiteren Siebenmetern an Rüger.

Viel wacher kam die HF-Sieben aus der Kabine. Zwar traf Libbe per Strafwurf zum 13:5, doch dann drehten Disselhoff im Rückraum und Zeitel am Kreis auf. Den Gastgebern mangelte es phasenweise an Disziplin. Unvorbereitete Würfe bereiteten dem nun besseren HF-Keeper Sascha Baier keine Probleme. Auch die rote Karte für Motz (45.), dessen verbalen Entgleisung gegen die Unparteiischen das gute Gespann Gremmel/Boot (Groß Lafferde) sofort ahndete, bremste die Gäste nicht. Über 15:8, 19:13 und 20:17 pirschte sich das HF-Team heran, nach Disselhoffs Anschlusstreffer zum 20:21 begann beim TC das ganz große Zittern. Ein taktisches Foul des TC beim letzten HF-Angriff verhinderte einen kontrollierten letzten Wurf der Gäste. Disselhoffs Freiwurf aus 10 Metern landete im Block.

TC Schöningen: Rüger, Meyer – Soltysiak 2, Sievert 2, Tobias Libbe 11, Schmidt 3, Klose, Krowicki, René Libbe 3, Zeller, Heuer, Schwahn, Janosch.

Handballfreunde: Baier, Neubauer – Disselhoff 7, Herrmann, Wilke, Schrader 1, Motz, Voigt 3, Zeitel 2, Rohstock 7.

Trainerstimmen zum Spiel:

Andreas Bremer (TC Schöningen): „Ein Derby ist auch immer ein Nervenspiel. Bei uns kamen in der engen Schlussphase Erinnerungen an die Spiele in Bergen und gegen Plesse hoch, in denen wir spät Führungen verspielt hatten. Unser Problem in der zweiten Halbzeit war, dass wir in der Abwehr kein Blockverhalten mehr gezeigt haben. Außerdem hat Jan Disselhoff sein Wurfbild verändert. Mit dem Sieg haben wir unser Ziel erreicht, bis Weihnachten kein Spiel mehr zu verlieren. Heute Abend lassen wir es richtig krachen. Wir werden Braunschweig unsicher machen.“

Sven Balzer (Handballfreunde): „In der ersten Halbzeit haben wir keinen Druck auf Schöningens Abwehr gemacht. Wir sind auch nicht auf die Nahtstellen gegangen und kamen nicht richtig in unsere Abläufe rein. Trotz der Niederlage bleibt positiv zu vermerken, dass unsere Moral stimmt. Wir machen jetzt Weihnachtspause, bereiten uns dann gut auf die Rückrunde vor und greifen im neuen Jahr wieder an.“

Druck vor vollen Rängen

Absteiger gegen Aufsteiger: TC Schöningen empfängt HF Helmstedt

Von Jörg Kleinert

SCHÖNINGEN. Die einen haben eine kleine sportliche Kurskorrektur hinter sich, die anderen laufen ihrer Form und damit den Toren hinterher. Unterschiedlicher können die Vorzeichen des Verbandsliga-Derbys zwischen dem aufstrebenden TC Schöningen und den kriselnden Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt (Samstag, 16.30 Uhr, Sporthalle Schützenbahn in Schöningen) nicht sein.

Vor einigen Wochen war die Stimmungslage in beiden Lagern noch eine ganz andere. Oberliga-Absteiger Schöningen kam überhaupt nicht in Schwung und startete mit 2:10 Punkten, während Verbandsliga-Neuling Helmstedt mit zwei überzeugenden Heimsiegen aufhorchen ließ. Inzwischen verpuffte die Heimstärke der Helmstedter, die Auswärtsschwäche dagegen blieb. Schöningen holte seit Anfang November 6:4 Punkte, verließ das Tabellenende und musste sich seitdem nur Spitzenreiter Zweidorf/Bortfeld geschlagen geben.

Die Schöninger könnten schon weiter sein, doch sowohl in Bergen (28:28) als auch bei der HSG Plesse (30:30) gingen die TC-Spieler all zu verschwenderisch mit ihren klaren Torchancen um und kassierten späte Gegentore. Trainer Andreas Bremer sieht deshalb in der Offensive brach liegendes Potenzial, traut seiner Mannschaft noch viel mehr zu. „Wir arbeiten im Training daran, vor dem gegnerischen Tor noch konzentrierter zu sein.“

Ganz anders die Helmstedter: Das Bewegungsspiel Handball fand bei ihnen zuletzt selten statt. HF-Trainer Sven Balzer haderte oft mit seiner chronisch schwachen Abwehr, die durch sträfliche Passivität viele leichte Treffer für die jeweiligen Gegner begünstigte. Und auch im Angriff fehlte es an zündenden Ideen. Die konstruktiven Elemente im Spiel der Handballfreunde waren auf ein Minimum reduziert. Doch das verwundert kaum, denn seine Wunschformation konnte Balzer aus Verletzungsgründen schon lange nicht mehr aufs Parkett schicken.

Von der Formschwäche und den Verletzungssorgen der Gäste lässt sich TC-Trainer Bremer nicht irritieren. „Wir müssen einfach die Konzentration wahren. Wir spielen unser Spiel, HF soll antworten. Entscheidend wird auch sein, welche Mannschaft in der wohl voll besetzten Halle mit dem Druck besser umgeht.“

Balzer sieht das Derby als eine besondere Herausforderung an. „Wir wollen trotz aller personeller Probleme zeigen, dass wir mithalten können. Auch in Phasen, in denen es nicht läuft, müssen wir Biss zeigen. Handballspiele werden manchmal sehr spät entschieden. Diese Erfahrung haben die TC-Spieler zuletzt mehrfach gemacht.“

Quelle: www.newsclick.de

Desolate Leistung bei 20:35 Heimniederlage

Handballfreunde Helmstedt setzen sportliche Talfahrt fort – Trainer Sven Balzer: „Das Spiel bot einen Klassenunterschied“

Von Jörg Kleinert

HELMSTEDT. Wenn es nach 8:42 Minuten ausreichend Verstecke auf der Bank der Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt gegeben hätte, wären wohl alle HF-Spieler dahinter verschwunden. 3:8 lag der Verbandsligist in eigener Halle gegen den SV Aue Liebenau zurück. Doch das war erst der Anfang einer deftigen Abfuhr. Nach 60 Minuten wies die Anzeigetafel eine 20:35 (6:19)-Niederlage aus.

Sven Balzer versuchte alles, seine Spieler in der ersten Auszeit wieder aufzurichten, doch vergebens. „Wenn ich nach der Körpersprache gegangen wäre, hätten wir das Spiel nach 8:42 Minuten auch abbrechen können“, sagte der HF-Trainer. „Die Köpfe hingen runter.“

Zurück auf dem Parkett ging das Helmstedter Trauerspiel weiter. Ohne Mumm, ohne Ideen und mit schweren Beinen schleppte sich die Mannschaft durch die erste Hälfte und ließ sich von den Gästen überrennen. Über 4:13 ging es mit 6:19 in die Pause. Egal was die Helmstedter auch versuchten – nichts fruchtete. Aues Torjäger Waldemar Buchmüller war durch eine Manndeckung zwar in seinem Wirkungskreis eingeengt, doch für ihn sprang Malte Grabisch in die Bresche, der mit zwölf Treffern doppelt so oft hinlangte wie Buchmüller.

Spieler dieser Qualität hatten die Helmstedter nicht zu bieten. Einzig Florian Majewski – nicht der geborene Defensivspieler – wehrte sich in der zweiten Halbzeit in der Abwehr gegen die Liebenauer Übermacht. Majewskis Biss übertrug sich aber nicht auf seine Mitspieler. Die blieben weiterhin lethargisch und schienen froh, als die Unparteiischen das einseitige Treiben nach 60 Minuten endlich beendeten. Liebenau beschränkte sich mit zunehmender Spieldauer darauf, einzelne Stiche durch Tempogegenstöße zu setzen und überzeugte ansonsten mit klugem Positionsspiel.

Balzer kramte noch einen Tag nach dem Spiel angestrengt in seinem Gedächtnis, aber der Fundus seiner Erinnerungen barg nichts Vergleichbares. „Die Niederlage war heftig. Das Spiel bot einen Klassenunterschied.“ Im Anschluss setzten sich Spieler und Trainer zusammen, betrieben Ursachenforschung. Finden die Helmstedter nicht kurzfristig einen Ausweg aus ihrer sportlichen Talfahrt, dann droht nächsten Samstag im Derby beim TC Schöningen das erneute böse Erwachen.

HF: Bayer, Neubauer – Disselhoff 3, Schrader 1, Herrmann 1, Wilke, Motz 1, Voigt 5, Zeitel 3, Rohstock 5, Majewski 1.

Quelle: www.newsclick.de

Weitere Niederlage in der Fremde

HF verliert 34:26 beim MTV Braunschweig

Das war wieder mal nix: Auswärts gibt es für die HF Helmstedt-Büddenstedt bisher immer noch nichts Zählbares zu holen. Stark ersatzgeschwächt mussten sich die Schützlinge des Trainergespanns Sven Balzer/Jan Disselhoff beim MTV Braunschweig mit 34:26 geschlagen geben.

Die Entscheidung fiel im Grunde genommen bereits in den ersten Minuten der Partie: Die Gastgeber zogen durch einfache Tore schnell davon und lagen bereits nach 10 Minuten mit 8:4 in Führung. Eine Auszeit der Gäste sollte die Spieler nochmals wachrütteln und zeigte zumindest bedingt Wirkung, denn der MTV konnte seinen Vorsprung nicht weiter ausbauen. Beim 8:10 hatte die HF den Anschluss wiedergefunden, doch zwei Treffer in Folge stellten den alten Abstand für die Braunschweiger wieder her.

Dass es auch in der Folgezeit einige Mängel im Spielaufbau gab, belegt die Szene kurz vor dem Pausenpfiff, als die Helmstedter den eigenen Ballbesitz wieder hergaben und den Gastgebern noch einen Treffer zum 15:10-Halbzeitstand ermöglichten. Im zweiten Durchgang lagen die Orangenen schnell mit 20:13 hinten, kämpften sich aber auch in dieser Phase bis zum 22:25 heran. In Überzahl hatte das Team um Kapitän Markus Zeitel die Chance, weiter zu verkürzen, doch die Abwehr ermöglichte es den Hausherren, auf 28:23 wieder zu enteilen.

In der Schlussphase setzte Helmstedt alles auf eine Karte und suchte schnell den Torabschluss. Daraus resultierende Tempogegenstöße nutzte Braunschweig, um am Ende deutlich mit 34:26 zu gewinnen. „Wir haben die Ausfälle von Sascha Baier, Sven Krause, Justus Asselmeyer, Dennis Eppers und Florian Majewski nicht verkraften können. Zudem fehlte wieder einmal der letzte Wille und die nötige Einstellung, die wir in solchen Spielen benötigen, um überhaupt eine Chance zu haben“, fasste Balzer enttäuscht zusammen. Am Ende sei die Niederlage etwas zu hoch ausgefallen, meinte er abschließend.

HF Helmstedt-Büddenstedt: Jens Neubauer, Ulrich Zerbst – Jan Disselhoff (7), Jan-Christoph Schrader (1), Enrico Herrmann (3), Michael Wilke, Michael Motz (3), Sven Voigt (2), Stefan Botta (3), Markus Zeitel (3), Mathias Rohstock (4).

Handballfreunde erwarten den stärksten Angriff

Trotz Nikolaus haben die HF Helmstedt-Büddenstedt nichts zu verschenken! Mit dieser Einstellung gehen die Gastgeber am Samstag, 6. Dezember, in ihre letzte Partie vor heimischer Kulisse im Jahr 2008. „Wir haben zu Hause schon genug Punkte leichtfertig liegen gelassen. Ich hoffe, es geht noch einmal ein Ruck durch die Truppe, obwohl wir eine der stärksten Mannschaften der Liga erwarten“, erhofft sich HF-Trainer Sven Balzer.

Und die Gäste des SV Aue Liebenau, die aktuell mit 16:6 Punkten auf dem zweiten Platz rangieren, haben auch allen Grund, mit breiter Brust nach Helmstedt zu fahren. So haben die Gäste, die wie die Helmstedter in diesem Jahr aus der Landesliga aufgestiegen sind, gleich zu Beginn der Saison für Furore gesorgt. So gewann das Team von Trainer Volker Kauffeldt bereits am fünften Spieltag gegen einen der Staffelfavoriten, als man vor eigener Kulisse den MTV Braunschweig mit 34:27 aus der Halle fegte. Beim derzeitigen Tabellenführer Zweidorf/Bortfeld schaffte Aue ebenfalls mit dem 24:24-Unentschieden ein beeindruckendes Ergebnis. Spätestens seit diesem Zeitpunkt schielt unser Gast schonmal mit einem Auge auf einen der beiden Aufstiegsplätze in die Oberliga.

Neben Waldemar Buchmüller, der bereits mit über 110 Toren die Torschützenliste anführt, verfügt Liebenau mit Malte und Lennart Grabisch über ein weiteres gefährliches Duo im Angriff, der insgesamt mit bisher 337 Treffern die Torfabrik der Liga darstellt.

Trotz der vielen Superlative gehen die Helmstedter nicht hoffnungslos in die Begegnung. Neben Sascha Baier wird auch Florian Majewski wieder ins Team zurückkehren. Auch der Einsatz von Justus Asselmeyer ist nicht völlig ausgeschlossen. Nur Dennis Eppers und Sven Krause werden den Gastgebern noch längere Zeit fehlen. „Natürlich bieten sich durch die Rückkehr des Trios wieder Alternativen, die uns in Braunschweig gefehlt haben. Ich hoffe, dass wir zum Jahresausklang unseren Zuschauern noch einmal eine vernünftige Leistung anbieten,“ so Balzer. Doch hierfür muss die Mannschaft von Beginn an mit der entsprechenden Leidenschaft auftreten. „Wichtig ist, dass wir sofort ins Spiel finden und dem Gegner Paroli bieten.“