Monat: Oktober 2020

Kopp: Mund abputzen – weitermachen

Die HF Helmstedt starten mit einem 25:27 in die Saison

Fehlstart für die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt: Zum Auftakt der Oberliga-Saison musste sich das Team um das Trainerduo Markus Kopp/Matthias Rudow in der heimischen Julianum-Sporthalle der TSV Burgdorf III mit 25:27 (11:14) geschlagen geben.

Die Ursache für die Niederlage machte HF-Trainer Markus Kopp schnell aus: „Unser Angriff hat nicht wie gewünscht funktioniert. 11 Tore vor der Pause und 14 in der zweiten Halbzeit – das ist zu wenig.“ Burgdorf dagegen erzielte oftmals Tore der „Marke einfach“, so Kopp. „Bei denen ist im Rückraum einer hochgestiegen, hat abgezogen und getroffen. Diese leichten Tore haben uns gefehlt.“ Helmstedts Rückraumspieler waren weit entfernt von so etwas wie einer Frühform. Tim Wiebe traf früh doppelt und danach im gesamten Spiel nicht mehr. Torben Wanzek fehlte in seinem ersten Oberliga-Spiel bisweilen der Mut, auch er lieferte nicht die erhoffte Entlastung. Weniger ins Gewicht fiel, dass Tim Bolecke (erkrankt) ausfiel. Jan-Luca Schülke war auf der Linksaußenposition ein starker Ersatz für Helmstedts Top-Torjäger der vergangenen Saison. Mit fünf Treffern hinterließ Schülke eine Duftmarke und empfahl sich für weitere Einsätze.

Den am Ende entscheidenden Bruch im Spiel gab es aus Helmstedter Sicht zwischen der 17. und 22. Minute, als sich die Gastgeber ihre 7:6-Führung entreißen ließen und sich plötzlich mit 8:12 im Hintertreffen sahen. Diesem Rückstand liefen die HF bis zum Ende hinterher, lediglich beim 14:15 (36.) durch Robin Danneberg schnupperten sie nach starkem Start in Hälfte 2 noch einmal am Gleichstand.

In den Schlussminuten keimte bei den Hausherren letztmals Hoffnung auf. Johannes Frenkel, Schülke und Marius Herda verkürzten den 20:25-Rückstand (53.) mit drei Toren binnen 90 Sekunden zum 23:25(55.). Jan Schlüters Zeitstrafe (56.) bremste die Aufholjagd der Hausherren aus, ein Doppelschlag der Gäste zum 27:23 (58.) entschied die Partie. Die Treffer in der Schlussminute von Schlüter und Danneberg zum 25:27-Endstand hatten nur noch kosmetischen Wert. „Mund abputzen, weitermachen“, sagte Kopp knapp. Es bedürfe wohl noch eine Weile, um die wegen fehlender Hallenzeiten nicht ganz optimal verlaufene Saisonvorbereitung aufzuarbeiten.

HF: Baum, Klauß – Herda 5, Rudow, Wiebe 2, Motzko, Schülke 5, Kopp, Frenkel 7, Schlüter 1, Wanzek 2, Duderstadt, Danneberg 3.

Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 05.10.2020

Robin Danneberg erzielte drei Treffer gegen den TSV Burgdorf III. Foto: Detlev Keller

HF haben die „Qual der Wahl“

Die Helmstedter gehen mit 17 Akteuren in die neue Spielzeit.

Fast sieben Monate Punktspielpause. An diesem Samstag hat das lange Warten für Handball-Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt ein Ende. Um 18 Uhr gastiert zum Saisonauftaktspiel die TSV Burgdorf III in der Helmstedter Julianum-Sporthalle. In der Mitte März abgebrochenen Saison 2019/2020 belegte der Burgdorfer Bundesliga-Nachwuchs Platz 9 – einen Rang und einen Punkt hinter den HF.

Auf die Helmstedter um ihr Trainergespann Markus Kopp/Matthias Rudow wartet eine Mammutsaison. Aufgrund des um einen Monat verspäteten Starts zieht sich die Spielzeit in der auf 15 Teams aufgestockten Oberliga bis in den Juni 2021 hinein. Nur gut, dass die Handballfreunde auf einen im Vergleich zu den vergangenen Jahren personell deutlich vergrößerten Kader setzen können.

Zwar haben Allrounder Christian Lopez (VfB Fallersleben) und Ergänzungsspieler Marc Stapf (TSG Calbe) den Verein verlassen, doch im Gegenzug gab es fünf Zugänge. Rückkehrer Marius Herda (MTV Vorsfelde) soll auf der Mitte-Position die Fäden ziehen, Torben Wanzek (MTV Stadeln), mehrfacher Landesliga-Toptorjäger in Bayern, und der 19-jährige Linkshänder Max Duderstadt (Post SV Magdeburg) geben Kopp/Rudow mehr Optionen im Rückraum. Jan-Luca Schülke (Calbe) gilt auf Linksaußen als Back-up für Oberliga-Topmann Tim Bolecke. Leon Kostka unternimmt nach langer Verletzungspause einen vorsichtigen Neustart, er könnte im Saisonverlauf für Entlastung im Rückraum sorgen.

„Wir sind 17 Leute. Das heißt: Wir haben personell die Qual der Wahl“, sagt Kopp. „Das ist ein schönes Gefühl.“ Sich selbst sieht der Routinier eher am Spielfeldrand als auf dem Parkett – sofern die pro Partie erlaubten 14 Spieler fit sind. Gleiches gelte für Rudow, der als Aufbauspieler durch Herdas Rückkehr deutlich entlastet wird. Auch Roman Bruchno dürfte eher in einer Stand-by-Rolle zu sehen sein, zumal der Linkshänder es aus familiären Gründen nicht zu jeder Trainingseinheit und zu jedem Punktspiel schafft.

Unter dem Strich fällt Kopps Urteil über die Vorbereitungswochen auf die neue Saison, die für die HF aufgrund der Hallen-Sperrung im Julianum holprig begannen, positiv aus. Die Automatismen greifen, die Mannschaft ist auf vielen Positionen bestens aufeinander abgestimmt. Torjäger Tim Wiebe und Herda bilden im Rückraum laut Kopp „ein gut eingespieltes Tandem“. Dies hätten die Vorbereitungsspiele verdeutlicht. Auch Torben Wanzek zeige vielversprechende Ansätze, vor allem in der Abwehr. Und auf die legen die Helmstedter in der neuen Spielzeit ein besonderes Augenmerk. „Wir brauchen defensiv mehr Stabilität. Regelmäßig 30 Gegentore und mehr – das war grausig in der vergangenen Saison“, sagt Kopp.

Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 01.10.2020