Helmstedter Fehlstart perfekt

NACH 25 GUTEN MINUTEN FOLGT DER EINBRUCH

Die Helmstedter Füchse haben auch ihr viertes Saisonspiel verloren und stecken nun mächtig in der Krise. Das Heimspiel gegen die vierte Mannschaft des MTV Braunschweig ging mit 19:29 verloren, obwohl Trainer Mutz, entgegen aller Befürchtungen im Vorfeld, auf fast alle seiner Spieler zurückgreifen konnte. Mit Marius Müller (grippaler Infekt), Markus Kopp (Corona) und Stefan Ickert (noch inaktiv) standen „nur“ drei Spieler nicht zur Auswahl. 

Entsprechend zeigten sich die Helmstedter motiviert und lieferten zunächst ein Spiel auf Augenhöhe. Über 2:1 (5.), 5:6 (12.) und 10:9 (23.) konnte kein Team die Oberhand gewinnen. Erst kurz vor der Pause gelang es den Braunschweigern, sich mal auf drei Tore abzusetzen (11:14 30.). Denn kurz vor und während der Pause muss irgendwas mit den Füchsen passiert sein, halbzeitübergreifend erzielten die Gastgeber 15 Minuten lang keinen eigenen Treffer. Von 11:11 (26.) ging es auf 11:19 (39.) – und das Spiel war gelaufen. Trainer Mutz steht aktuell vor einem Rätsel: „Mal wieder ein gebrauchter Samstagabend, 25 Minuten guter Handball reichen eben nicht zum Gewinnen. Aus unerklärlichen Gründen schalten wir immer wieder wenige Minuten vor der Halbzeitpause gedanklich ab und kommen aus dieser auch nicht wieder wach zurück. Daran müssen wir geschlossen als Mannschaft arbeiten“.

Es zeigten sich die bekannten Verhaltensmuster in solchen Phasen: zu unüberlegte Abschlüsse, zu wenig Gegenwehr in der Abwehr, kaum Verantwortungsübernahme, kein Glaube an die eigenen Stärken. So gaben sich die Handballfreunde ihrem Schicksal hin und konnten den Rückstand zu keiner Zeit nochmal verkürzen. Der Sieg des MTV geht letztendlich auch in der Höhe absolut in Ordnung. „Es tut mir für die Mannschaft echt leid, da der Unterschied zwischen Training und Spiel nicht größer sein könnte. Dass das Frustration und Blockaden auslöst, die uns mehr denn je im Weg stehen, ist nicht verwunderlich“, sagt Mutz.

Mannschaft und Trainer haben nun vier Wochen Zeit, um die ersten Partien entsprechend aufzuarbeiten, eine umfassende Fehleranalyse durchzuführen und die angesprochenen Muster und Blockaden zu durchbrechen. Es lässt sich durchaus erahnen und phasenweise auch sehen, dass ein gewisses Potential in der Truppe steckt. Der sprichwörtliche Bock muss jetzt endlich mal umgestoßen werden, um die nächsten Partien erfolgreicher zu gestalten – zumindest eine zufriedenstellende Leistung über 60 Minuten, wäre schon mal etwas. 

F. Bunk, C. Stickel – H. Behling, D. Bourdy (2), L. Brokof, P. K-Saathoff (1/1), J.F. Mutz, J.M. Müller (5), S. Müller (2), T. Neumann (3), L. Reyher (2), A. Schwahn (1), L. Störmann (1), J. Wedrich (2/1)

0:8-Punkte-Start scheint unabwendbar

PERSONELLE SORGEN WERDEN IMMER GRÖẞER

Einen schlechteren Saisonstart hätten sich die Handballfreunde wohl kaum vorstellen können, denn vermutlich wird es auch an diesem Wochenende nichts mit den ersten Punkten. Die personelle Situation ist schlicht zu angespannt, Krankheiten und Verletzungen sind in so einem immensen Ausmaß einfach nicht aufzufangen. 

Aktuell steht noch in den Sternen, welche Spieler sich am Samstagabend das Trikot überstreifen können – sofern es überhaupt genug werden. Das Ziel für das Spiel konnte Trainer Mutz dementsprechend eindeutig benennen: „Für das Wochenende haben wir nur ein Ziel: eine Mannschaft zusammen zu bekommen. Die Spielfähigen aufzuzählen geht wahrscheinlich schneller, gefühlt ist jeder von uns entweder krank, noch nicht wieder fit oder angeschlagen. Dazu kommen noch die Verletzten“. Die Füchse werden also auch wieder auf Unterstützung von reaktivierten Spielern angewiesen sein. 

Gegner der Helmstedter ist die vierte Mannschaft des MTV Braunschweig, eine erfahrene und körperlich sehr kräftige Truppe. Ihr bisher einziges Saisonspiel haben sie am letzten Wochenende mit 33:24 gegen Müden/Seershausen gewinnen können. In der Julianumhalle wird dann vermutlich der zweite Sieg dazukommen. 

Für die Füchse ist es indes das letzte Spiel vor drei freien Wochenenden. Ein Lichtblick für Mutz: „Ich sehne die Herbstpause herbei in der Hoffnung, dass alle wieder fit werden. Der Saisonstart ist leider eine Katastrophe“.

Anwurf im Helmstedter Fuchsbau ist am Samstag um 19:00 Uhr. 

Mit Wille und Moral

FÜCHSE VERKAUFEN SICH TEUER

Die Helmstedter Füchse konnten erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Zwar wurde das Spiel beim F.C. Viktoria Thiede mit 33:28 verloren, der Notkader hat aber über die vollen 60 Minuten Paroli geboten. Das sieht auch (Spieler)Trainer und erfolgreichster Helmstedter Werfer Jan-Fabian Mutz (6) so: „Insgesamt war es ein ganz ordentliches Spiel wenn man bedenkt, dass wir ohne „Halben“ angereist sind.  Ein Sieg hat von uns niemand erwartet, aber auch das schien in der Anfangsphase und in der zweiten Halbzeit sogar möglich. Leider haben wir uns nicht belohnen können“. 

Die Handballfreunde agierten in den ersten 25 Minuten absolut auf Augenhöhe. Nach dem 4:2 (6.) für Thiede, konnte sich keine Mannschaft mehr als eine ein-Tore-Führung erspielen. Dass Mittelmann Marius Müller nach etwa 10 Minuten kurz gedeckt wurde, brachte die Helmstedter auch nicht aus der Fassung. Die daraus resultierenden Räume wurden vor allem von Jan-Fabian Mutz und den Außen gut ausgenutzt. Beim Stand von 13:13 (26.) verließen die Füchse allerdings etwas die Kräfte – und das sogar in Überzahl. Die Salzgitteraner konnten sich bis zur Pause auf 16:13 absetzen und erwischten auch nach Wiederanpfiff den besseren Start (19:13, 33.). „Zu oft zeigen wir in entscheidenen Momenten unsere bekannten Fehler und schaffen es nicht, diese zeitnah abzustellen. Hier gilt es in den nächsten Wochen dran zu arbeiten, um endlich den ersten Sieg zu holen“, reflektierte Mutz die Phase zwischen der 26. und 39. Minute. Beim Stand von 24:16 sah der Gastgeber schon wie der sichere Sieger aus. Doch die vorrangig aus Torhütern, A-Jugendlichen und Aushilfsspielern besetzte Truppe, kämpfte unermüdlich weiter, zeigte wieder eine stärkere Abwehr- und Torhüterleistung in Person von Felix Bunk, sowie Abgeklärtheit im Angriff. Bei 26:24 (48.) und 28:26 (53.) war man nochmal richtig in Schlagdistanz, doch zu mehr reichte es am Ende leider nicht – zu groß war der Kräfteverschleiß, zu gering die personellen Alternativen. 

Nichts desto trotz können die Füchse stolz auf ihre gezeigte Leistung sein und waren natürlich auch dankbar, für die Unterstützung. „Erfreulich waren die Aushilfen von André und Udo, sowie die Entwicklung der Jungfüchse.“ betonte Mutz, der den Blick aber auch direkt nach vorne richtet: „Ich wünsche mir, dass das Team die sehr gute Einstellung für den Rest der Saison behält, denn das geleistete gestern, kam vor allem über den Willen und die Eigenmotivation. Die spielerischen Fehler beheben wir im Training“.

F. Bunk, J. Grössing, C. Sauer – H. Behling, L. Brokof (4), A. Brosinski, J.F. Mutz (6), M. Müller (3), T. Neumann (4), A. Schwahn (4), L. Störmann (2), J. Wedrich (5/2)

Personelle Sorgen am Samstagabend 

FÜCHSE MIT SCHWEREM AUSWÄRTSSPIEL 

Die ersten beiden Saisonspiele hat man sich in Helmstedt anders vorgestellt. Mit 0:4 Punkten und einer Tordifferenz von bereits -22, finden sich die Füchse am Tabellenende der Regionsoberliga Staffel 1 wieder. Aus diesem Grund gab es unter der Woche auch eine Teambesprechung, um die derzeitigen Probleme zu analysieren, aber vor allem Lösungsansätze zu finden. Nach dem Auftritt am letzten Wochenende und den nun zusätzlichen personellen Problemen, gleicht die Auswärtsfahrt nach Salzgitter Thiede einer Herkulesaufgabe.

Zu den weiterhin fehlenden Markus Kopp (Urlaub) und Kevin Hillebrand (bis zum 18. Geburtstag nicht spielberechtigt), gesellen sich nun auch noch Calvin Stickel (Arbeit), Philipp Krückeberg-Saathoff, Louis Reyher, Daniel Bourdy (alle privat verhindert) und Jan Morten Müller (Corona) mit dazu. Bei Sven Müller (Erkältung) kann erst kurzfristig entschieden werden, ob ein Einsatz stattfinden kann. Der in dieser Saison noch gar nicht aktiv gewesene Stefan Ickert wird frühestens nächste Woche in den Trainings- und im Idealfall auch Spielbetrieb einsteigen. Immerhin können die beiden Torhüter Christian Sauer und Julian Grössing mal wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Insgesamt natürlich mehr als schlechte Voraussetzungen, um am Samstagabend um 19:30 Uhr ein Auswärtsspiel zu bestreiten. So wird auch Trainer Jan-Fabian Mutz sein Trikot überstreifen müssen. Eine positive Personalie gibt es dann aber doch noch zu vermelden: Handballfreunde-Vorstandsmitglied und regelmäßiger Trainingsgast André Schwahn, wird nach jahrelanger Abstinenz sein Comeback auf der Platte geben. 

Der F.C. Viktoria Thiede, welcher selbst an seinem bisher einzigen Spieltag mit 25:30 gegen SG Sickte/Schandelah verlor, hat grundsätzlich ein ähnliches Spielkonzept, wie der Tabellenführer am letzten Wochenende: Über eine offensivere Deckung in Tempogegenstöße zu kommen oder im Positionsspiel die treffsicheren Außen frei zu spielen. Außerdem dürfte man in Thiede nach diesem Auftakt der Füchse und dem Kader, der am Samstag zur Verfügung steht, von nichts anderem als einem Heimsieg ausgehen. Spieltertrainer Mutz beschreibt die Ausgabgslage wie folgt: „Meine Erwartungen an das Spiel sind aufgrund der Herausforderungen gering. Wir müssen mental einen Gang hochschalten und die Trainingsleistungen auf die Platte bekommen. Die Jungs sind gut in Form, leider bekommen wir es im Spiel nicht gezeigt. Jetzt die Forderung nach einem Sieg auszurufen, wäre das falsche Signal und würde die Blockaden nur verstärken. Am Samstag geht es nur darum den ersten Stein für einen positiveren Saisonverlauf zu setzen, mehr leider nicht“. Dem Underdog aus Helmstedt eröffnet sich dementsprechend also eigentlich nur die Chance, durch Wille, Einsatzbereitschaft und Teamgeist positiv zu überraschen.

THW-Handballcamp powered bei EEW

Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt hatten kürzlich das THW-Handballcamp vom Bundesliga-Spitzenverein THW Kiel in der Julianumhalle zu Gast. 24 Mädchen und Jungen aus der männlichen und weiblichen C- und D-Jugend konnten sich einen Tag lang unter fachkundiger Anleitung eines erfahrenen Trainers bei mehreren Trainingseinheiten austoben.

„Das ganze Camp haben wir dank der Unterstützung des Unternehmens EEW – Energy from Waste für unsere Handballerinnen und Handballer kostenfrei angeboten“, freute sich Juliane Kopp, Jugendkoordination der Handballfreunde. Neben den Trainingseinheiten bekamen alle Teilnehmer eine Komplettausstattung – bestehend aus einem Trikot mit den jeweiligen Namen beflockt, einer Hose und passenden Socken. „Zur Mittagspause erhielten alle Akteure noch eine warme Mahlzeit, die unser Förderverein HF Pool 100 e.V. spendiert hat“, ergänzte Juliane Kopp.